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rbb startet Programm zur strukturellen Verkleinerung des Senders - Vorruhestands- und Abfindungsangebote

Berlin/Potsdam (ots)

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) geht einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen finanziellen Konsolidierung des Senders. Nach der Richtungsentscheidung zur Reduzierung seiner Liegenschaften in Berlin auf das Haus des Rundfunks beginnen nun konkrete Maßnahmen zur personellen Verkleinerung des rbb. Hintergrund ist ein drohendes strukturelles, d. h. dauerhaftes finanzielles Defizit des Senders ab 2026. Intendantin Ulrike Demmer hatte deshalb weitreichende Veränderungen in Struktur und Organisation angekündigt. Ziel ist es, den Sender so zu organisieren, dass der rbb seinen Auftrag mit den zur Verfügung stehenden Mitteln dauerhaft erfüllen kann.

Notwendig ist eine jährliche Entlastung des Etats um jeweils 22 Mio. EUR ab 2026. Allein rund neun Millionen Euro sind notwendig, damit der rbb ab 2026 zahlungsfähig bleibt. 13 Millionen Euro sollen eingespart werden, um sie in die Zukunftsfähigkeit des Senders und seiner Programme reinvestieren zu können. Der Gesamtbetrag soll vorrangig im Personal- und Honoraraufwand erbracht werden. Um dieses Ziel möglichst sozialverträglich zu erreichen, bietet der rbb für den begrenzten Zeitraum von sechs Wochen die Möglichkeit an, sich für eine Vorruhestands- oder Abfindungsregelung zu entscheiden.

rbb-Intendantin Ulrike Demmer: "Mit diesen Angeboten ermöglichen wir Kolleginnen und Kollegen einen selbstbestimmten Ausstieg. Wichtig ist uns, dass wir Angebote für festangestellte ebenso wie für nicht festangestellte Mitarbeitende machen. Gelingt uns die personelle Verkleinerung des Senders, dann hat der rbb wieder angemessene Mittel, um bewährtes Programm zu erhalten, und finanziellen Spielraum für Neuentwicklungen und Innovationen."

Sowohl das Abfindungs- als auch das Vorruhestandsprogramm beruhen auf dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit: Weder haben Beschäftigte des rbb Anspruch darauf, dass der Abschluss eines Aufhebungsvertrages oder eine Vorruhestandsvereinbarung angeboten werden, noch sind Mitarbeitende verpflichtet, solche Angebote anzunehmen. Die maximale Abfindungssumme richtet sich nach der Betriebszugehörigkeit und ist begrenzt, bei Festangestellten ungeachtet möglicher Zuschläge aus sozialen Gründen, etwa für Kinder, auf ein Jahresgehalt.

Nicole Küchler-Stahn, Verwaltungs-, Produktions- und Betriebsdirektorin des rbb: "Die Angebote tragen der Situation unseres beitragsfinanzierten Hauses Rechnung. Wir informieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt über die genauen Bedingungen beider Programme und stellen ihnen dazu umfangreiche Materialien und Beratungsangebote zur Verfügung. Wir werden sicherstellen, dass alle Interessierten informierte Entscheidungen treffen können."

Während das Angebot für Aufhebungsverträge grundsätzlich allen Mitarbeitenden offensteht, die mindestens sechs Monate beim rbb beschäftigt sind, müssen Interessenten für eine Vorruhestandsvereinbarung mindestens zehn Jahre beim rbb arbeiten und im unmittelbaren zeitlichen Anschluss nach Ablauf der Vorruhestandsvereinbarung die gesetzliche Altersrente in Anspruch nehmen können. Die Dauer des Vorruhestands wird individuell festgelegt, maximal sind 36 Monate möglich.

Mit dem Freiwilligenprogramm setzt der rbb den von Intendantin Ulrike Demmer begonnenen Umbau des Senders fort. Wenn genug Daten vorliegen, wird der rbb eine erste Bilanz über die Inanspruchnahme ziehen. Erst dann ist zu entscheiden, welche weiteren Schritte zur Erreichung der Einsparziele gegebenenfalls notwendig sind. Das Direktorium des rbb hatte angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen vermeiden zu wollen, das Freiwilligenprogramm ist dabei eine zentrale Maßnahme. Parallel arbeitet der rbb weiter an einer organisatorischen Neuaufstellung, zu der neue Formen der Zusammenarbeit und die Reduktion von Führungspositionen gehören werden.

Pressekontakt:

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Presse und Information
E-Mail: presse@rbb-online.de

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