Berlin: Mehr als jedes vierte Kind ist chronisch krank
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Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen - in Berlin ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Im Vergleich mit Kindern anderer Großstädte gibt es gravierende Unterschiede. Das zeigt der neue Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit, für den die Krankenkasse Versichertendaten von mehr als 26.000 Kindern in der Hauptstadt ausgewertet hat. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung zur Studie.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Berlin
Mehr als jedes vierte Kind in Berlin chronisch krank
Neuer Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit untersucht Behandlungsdaten von mehr als 26.000 Jungen und Mädchen
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen - in Berlin ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Fast jedes Zehnte leidet an einer psychischen Erkrankung mit potentiell chronischem Verlauf. Das zeigt der neue Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit, für den die Krankenkasse Versichertendaten von mehr als 26.000 Kindern in der Hauptstadt ausgewertet hat. Laut Studie sind 90 Prozent aller Jungen und Mädchen wenigstens einmal im Jahr beim Arzt oder im Krankenhaus. Dabei zeigt sich: Bereits Schulkinder leiden vermehrt unter krankhaftem Übergewicht und Rückenschmerzen. Für die Versorgung aller Minderjährigen in Berlin gibt die Kasse im Jahr 21,3 Millionen Euro aus.
Im Auftrag der DAK-Gesundheit untersuchte die Universität Bielefeld umfassend die Gesundheits- und Versorgungssituation von Jungen und Mädchen in Berlin. Die repräsentative Studie mit Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2016 liefert erstmals systematische Analysen zum Erkrankungsgeschehen bei Kindern. "Wir leisten mit dem Report Pionierarbeit und machen uns stark für Kindergesundheit", sagt Volker Röttsches, Leiter der DAK-Landesvertretung Berlin. "Wir wollen die gesundheitliche Situation von Kindern besser verstehen und sie in den Vordergrund der politischen Diskussion rücken."
In Berlin ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen. Der Kinder- und Jugendreport wertet 14 verschiedene Erkrankungen aus, die potenziell einen chronischen Verlauf nehmen können. Am häufigsten sind Neurodermitis und Heuschnupfen gefolgt von Asthma und entzündlicher Darmerkrankung. "Das sind Erkrankungen, die den Alltag für Kinder und Eltern erheblich beeinträchtigen können", betont Volker Röttsches. Von Neurodermitis sind Kinder in Berlin weitaus häufiger betroffen als im Bundesdurchschnitt (plus 18 Prozent), von Asthma und Allergien weniger (minus drei und minus 23 Prozent).
Atemwegserkrankungen stehen insgesamt auf Platz 1 der häufigsten Erkrankungsarten im Kindesalter. Mehr als die Hälfte (rund 60 Prozent) aller Jungen und Mädchen in Berlin leidet mindestens einmal pro Jahr unter einem grippalen Infekt oder einer akuten Bronchitis. In der Häufigkeit dahinter folgen Infektionskrankheiten, psychische Leiden sowie Augen- und Hauterkrankungen. Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen sind ebenfalls recht häufig, wenn auch seltener als im Bundesdurchschnitt. Jedes siebte Kind hat wenigstens einmal im Jahr eine entsprechende Diagnose. Ab dem zwölften Lebensjahr ist knapp ein Viertel aller Jungen und Mädchen betroffen. "Das ist alarmierend", betont Röttsches, "denn frühe Muskel-Skelett-Probleme können im Erwachsenenalter schwere Rückenleiden nach sich ziehen." Ein weiteres Leiden, das mit Bewegungsarmut zusammenhängt, ist krankhaftes Übergewicht. Über alle Altersgruppen hinweg sind knapp vier Prozent betroffen, im Alter zwischen zwölf und 13 Jahren sechs Prozent. "Bei Schülern der Sekundarstufe I werden für solch verhaltensbezogene Krankheitsbilder die Weichen gestellt", kommentiert Röttsches die Ergebnisse.
Kinder in Berlin sind im Vergleich zum Bundesschnitt häufiger von Infektionskrankheiten und Atemwegserkrankungen betroffen (Plus 15 Prozent und plus vier Prozent). Bei den Einzeldiagnosen lagen die Fallzahlen der unspezifischen Viruserkrankungen sogar mit einem Plus von knapp 60 Prozent deutlich über dem Bundesniveau. Andere Erkrankungsarten wurden in Berlin wiederum seltener beobachtet. Dazu zählen insbesondere Augenerkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen (minus zwölf und 14 Prozent). "Mit dem Kinder- und Jugendreport liegen belastbare Analysen zur regionalen Häufigkeit bestimmter Erkrankungen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt vor", erklärt Julian Witte von der Universität Bielefeld als Co-Autor der Studie. "Die Untersuchung im Auftrag der DAK-Gesundheit ist die erste kontinuierliche und erkrankungsartenübergreifende Analyse von solchen regionalen Abrechnungsdaten einer gesetzlichen Krankenkasse."
In Berlin lebende Kinder sind im Durchschnitt etwas kränker als Kinder in Hamburg, München oder anderen Großstädten. Es wurden zum Beispiel häufiger Viruserkrankungen (Plus 24 Prozent), grippale Infekte (Plus elf Prozent) oder psychische Verhaltensstörungen wie z.B. ADHS (Plus fünf Prozent) diagnostiziert. Auch Entwicklungsstörungen wurden in Berlin häufiger beobachtet (Plus sechs Prozent). Dies gilt zum Beispiel für Sprach- und Sprechstörungen, welche 4 Prozent häufiger bei Kindern in Berlin als in anderen Großstädten behandelt wurden (103,3 zu 99,3 Fälle je 1.000). Sogar um zehn Prozent häufiger werden bei Kindern und Jugendlichen Depressionen diagnostiziert. "Unser Report belegt, dass der Unterschied zwischen den Großstädten in Sachen Gesundheit größer ist als gedacht", betont Volker Röttsches. Das schlägt sich jedoch nicht gravierend auf die Ausgaben der Krankenkassen nieder: In Berlin hat sie 2016 für jedes versicherte Kind durchschnittlich rund 800 Euro ausgegeben, sieben Prozent weniger als in anderen Großstädten und 14 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. Grund dafür sind insbesondere geringere Ausgaben bei Arzneimitteln (Minus 14 Prozent) und im Krankenhaus (Minus 16 Prozent). Der über alle Altersgruppen geringere Anteil an Krankenhausbehandlungen ist hierfür ausschlaggebend.
Insgesamt zahlte die DAK-Gesundheit 2016 in Berlin 21,3 Millionen Euro für Kindergesundheit. Davon gingen 28 Prozent an Kliniken und 36 Prozent an niedergelassene Ärzte. Arzneimittel machten etwa ein Sechstel aller Kosten aus, Heil- und Hilfsmittel zusammen 16 Prozent. Reha-Leistungen hatten mit zwei Prozent den geringsten Anteil. Umgerechnet auf alle versicherten Jungen und Mädchen zahlte die Kasse am meisten für Säuglinge. Sie benötigten in Berlin im Durchschnitt pro Kopf und Jahr rund 1.167 Euro.
Auf Grundlage des Reports will die DAK-Gesundheit die bestehende Versorgung von Kindern und Jugendlichen weiter optimieren. Außerdem wird die Krankenkasse ihre Prävention an Kitas und Schulen intensivieren. So soll die Präventionskampagne "fit4future" mit der Cleven-Stiftung für mehr Bewegung, gesunde Ernährung und Stressbewältigung ausgeweitet werden. Das Programm läuft aktuell an rund 123 Grund- und Förderschulen in Berlin und erreicht damit über 45.000 Schüler. In diesem Jahr soll es auch an weiterführenden Schulen und 2020 auch in Kitas starten.
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Für die Analyse wurden die Daten von 26.406 minderjährigen Versicherten der DAK-Gesundheit in Berlin durch die Universität Bielefeld ausgewertet. Infos zu allen Angeboten, die die Krankenkasse speziell für Kindergesundheit bereithält, unter: www.dak.de/kinder
Freundliche Grüße Stefan Poetig DAK-Gesundheit Unternehmenskommunikation/Public Relations Pressesprecher Berlin Beuthstraße 6, 10117 Berlin Tel.: 030 981 941 6 1127, Fax: 040 334 701 689 62 Handy: 0173 2462071 mailto:stefan.poetig@dak.de http://www.dak.de/presse http://www.twitter.com/dakgesundheit http://www.facebook.com/dakonline