All Stories
Follow
Subscribe to Sopra Steria SE

Sopra Steria SE

Krankenhaus Trend 2009: Deutsche Kliniken bauen ambulante Versorgung weiter aus

Hamburg (ots)

Die deutschen Kliniken wollen verstärkt in die
ambulante Versorgung investieren. 73 Prozent der Fach- und 
Führungskräfte aus deutschen Krankenhäusern planen, sich verstärkt 
auf das Angebot ambulanter Leistungen zu konzentrieren. Damit nutzen 
immer mehr Häuser neue Möglichkeiten, die ihnen der Gesetzgeber 
bietet. Seit Ende 2008 dürfen Kliniken ihre ambulanten Leistungen, 
etwa in der Krebsbehandlung oder bei Herzerkrankungen, ausweiten. 
Hohe Aufmerksamkeit wird zudem Kooperationen und Fusionen 
entgegengebracht. Aktuell räumen 66 Prozent der Klinikmanager diesen 
Strategien Priorität ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie 
"Krankenhaus Trend  2009" von Steria Mummert Consulting in 
Zusammenarbeit mit kma online.
Zur Stärkung des ambulanten Leistungsspektrums investieren 
deutsche Klinikbetreiber verstärkt in den Ausbau Medizinischer 
Versorgungszentren (MVZ). Diese Einrichtungen werden innerhalb der 
nächsten zwölf Monate für 55 Prozent der Befragten eine hohe bis sehr
hohe Bedeutung haben. Seit der Gesundheitsreform 2004 sind bundesweit
bereits mehr als 1.000 MVZ entstanden. Rund 5.100 Ärzte arbeiten in 
dieser Sonderform der Gemeinschaftspraxis unter einem Dach zusammen. 
Dabei engagieren sich in 37 Prozent der Einrichtungen die 
Krankenhäuser als Träger. Dies geschieht vielfach zum Unmut der 
niedergelassenen Ärzte, die sich im Wettbewerb benachteiligt sehen. 
Der Grund: Die Finanzierung der klinikbetriebenen Zentren erfolgt 
auch über öffentliche Mittel und Steuergelder.
Um Investitionsstaus zu beseitigen sowie die angespannte 
Haushaltslage der Kliniken zu entschärfen, ist ein Großteil der 
Krankenhausbetreiber aktiv auf der Suche nach Kooperations- und 
Fusionspartnern. Niedergelassene Ärzte sind dabei der meistgenannte 
Wunschpartner der Klinikmanager. Neun von zehn Befragten 
beabsichtigen, in den nächsten drei Jahren mit unabhängigen 
Medizinern zu kooperieren. An zweiter Stelle folgen Bündnisse mit 
anderen Krankenhäusern, die beispielsweise die Zusammenarbeit bei 
Rehamaßnahmen oder in der Akutversorgung fördern sollen. Vor allem 
die mittelgroßen Häuser mit 500 bis 1.000 Beschäftigten sind an 
diesem Kooperationsmodell interessiert (96 Prozent). Unter den 
privaten Klinikbetreibern ist zudem die Bereitschaft groß, 
gesetzliche oder private Krankenversicherungen bis 2012 als Partner 
zu gewinnen (85 Prozent). Hauptziel ist dabei, durch neue attraktive 
und ganzheitliche Versorgungsangebote, die Zahl der Zuweisungen zu 
erhöhen. Die Versicherer versprechen sich davon Kostenvorteile sowie 
einen individuelleren Service für ihre Kunden.
Neben den Kooperationsplänen gehören Verbesserungen im 
Personalbereich zu den aktuellen Baustellen der Kliniken. 74 Prozent 
der Befragten messen dem Personalmanagement für die kommenden zwölf 
Monate eine große Bedeutung zu. Der Grund: hoch qualifizierte 
Mitarbeiter zu finden und diese langfristig zu halten, erweist sich 
zunehmend als kritischer Erfolgsfaktor. Darüber hinaus sehen sieben 
von zehn Befragten großen Bedarf für Transformationsprozesse im 
Personalbereich als Folge des Fallpauschalensystems (DRG). Unter dem 
Stichwort "Qualifikationsmix" wird es darum gehen, die Berufsbilder 
insbesondere in der Pflege an die neuen Herausforderungen anzupassen.
Es gilt, Kostenvorteile in der Leistungserbringung zu erzielen und 
gleichzeitig die Mitarbeiterbindung und -motivation zu sichern. 
Weitere erwartete Auswirkungen des Fallpauschalensystems: 63 Prozent 
der Befragten rechnen für die nächsten zwölf Monate mit großen 
Veränderungen im medizinischen Leistungskatalog und in der Pflege. 55
Prozent sehen die eigene IT-Ausstattung vor weiteren 
Herausforderungen. In diesem Bereich ist zudem mit den höchsten 
Investitionen zu rechnen.
Top-Themen für Klinikmanager in den kommenden zwölf Monaten:
Personalmanagement		74%
Ambulante Behandlung		73%
Marketing und Kundenbindung	71%
Kooperationen/Fusionen		66%
Neue Geschäftsfelder		61%
Informationstechnologie		58%
© Steria Mummert Consulting
BU: Personalmanagement und ambulante Behandlung stehen bei 
Klinikmanagern im Fokus.
Hintergrundinformationen
Der Berichtsband "Krankenhaus Trend 2009" stellt die Ergebnisse einer
Online-Befragung dar, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in
Kooperation mit der Fachzeitschrift kma - Das Magazin für die 
Gesundheitswirtschaft - durchgeführt wurde. Als Methode wurde eine 
Online-Befragung gewählt, kombiniert mit einer Panel-Befragung. Die 
Daten sind von Oktober 2008 bis Januar 2009 erhoben worden. 129 Fach-
und Führungskräfte aus deutschen Krankenhäusern nahmen an der Umfrage
teil.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Roland Heintze
Tel.: +49 (0) 40 22703-7160
E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de

Original content of: Sopra Steria SE, transmitted by news aktuell

More stories: Sopra Steria SE
More stories: Sopra Steria SE
  • 19.03.2009 – 11:00

    Verwaltungen rüsten für Notfälle auf

    Hamburg (ots) - Finanzierungsprobleme, IT-Angriffe oder Amtsmissbrauch: Die Herausforderungen für deutsche Verwaltungen sind vielfältig. Zurzeit verfügt erst etwa jede siebte Verwaltung über eine integrierte Risikoplanung. Allerdings beabsichtigen 22 Prozent, dies zu ändern. Das sind die Ergebnisse der Studie "Branchenkompass 2008 Public Services" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem ...

  • 12.03.2009 – 11:00

    Öffentliche Verwaltungen: Das Zauberwort heißt Ausgründung

    Hamburg (ots) - Drei Viertel der Kommunal- und Landesverwaltungen wollen einzelne Aufgaben in private Gesellschaften ausgliedern, um ihre Finanzen zu entlasten und gleichzeitig örtliche Unternehmen zu fördern. Vorreiter sind dabei vor allem die ostdeutschen Verwaltungen [ http://www.presseportal.de/go2/O-Ton_02 ]: Hier setzen 85 Prozent auf Ausgründungen, beispielsweise in Form einer GmbH. Das ergab die Studie ...