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Stuttgarter Zeitung: Gefühlte ungerechtigkeit
Die große Koalition regiert gegen einen wachsenden Unmut an - ohne Erfolg.

Stuttgart (ots)

Die Vermögensungleichheit ist in keinem anderen EU-Staat so groß wie in Deutschland. Das gilt auch für die Steuer- und Abgabenlast. Die Nation der Sparer leidet unter Nullzinsen wie sonst keine. Nachdem ihnen Eigenverantwortung gepredigt wurde, sehen viele ihr Vorsorgevermögen dahinschmelzen. Die Mietinflation ist zwar auch eine Folge der florierenden Konjunktur. Das hilft den Menschen jedoch wenig, die sich familiengerechte Wohnungen in Ballungsräumen kaum noch leisten können. Wenn aber gerade solche Leute, die schon aus Kostengründen aufs Land ziehen müssen, für die erzwungene Mobilität immer stärker zur Kasse gebeten werden, weil sie ihren alten Diesel nicht mehr fahren dürfen und Elektroautos teuer sind, dann potenziert sich das Gefühl der Ungerechtigkeit - und wird politischer Zündstoff.

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