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Mitteldeutsche Zeitung: Nationalelf Sportpsychologe: Machtkampf in Nationalelf kann "katastrophale Folgen" haben

Halle (ots)

Psychologen warnen vor Auswirkungen des Machtkampfs
zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Michael Ballack. "Das 
kann katastrophale Folgen für die Leistung der Nationalmannschaft 
haben", sagte Sportpsychologe Oliver Stoll der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Der Wissenschaftler der 
Luther-Universität Halle-Wittenberg meint, dass durch den Streit auch
die anderen Spieler von ihren sportlichen Zielen abgelenkt würden. 
Stoll vermutet, dass Löw in der Mannschaftsführung ein Fehler 
passiert ist, "so dass die Spieler nicht mehr wussten, woran sie 
sind". Besonders Torsten Frings fühle sich ja ungerecht behandelt.
"Gerechtigkeit ist ein subjektives Erleben", sagte die 
Erziehungspsychologin Claudia Dalbert der Zeitung. "Für die 
Identifikation in einer Gruppe hängt viel von der Gerechtigkeit bei 
Entscheidungen ab", so Dalbert weiter. Das seien Grundsätze der 
Organisationspsychologie, die für die Zusammenarbeit in Firmen 
wichtig seien. "Fußball ist im Grunde ja nichts anderes, da geht es 
ja auch um Mitarbeiterführung." Für die Akzeptanz einer 
Personalentscheidung sei weniger das Ergebnis als der Prozess 
entscheidend. Unter anderem sei Transparenz wichtig, eine 
Erläuterung, warum die Entscheidung wie gefallen ist - also warum 
Frings nicht spielen darf. Stoll vermutet, dass Löw seine 
Personalentscheidung nicht genug erklärt hat.
Interessant ist für die Psychologen, wie die Krise überwunden 
werden kann. Die Nationalmannschaft beschäftige mit Hans-Dieter 
Hermann einen eigenen Sportpsychologen. "Das ist ein renommierter 
Kollege", sagte Stoll, "er muss jetzt moderieren. Aus dem Streit muss
jeder herauskommen, ohne sein Gesicht zu verlieren." Er nehme an, 
dass Ballack nach dem "Friedensgipfel" im Team bleibe, "und er und 
Löw versprechen, Probleme künftig besser und intern zu lösen".

Pressekontakt:

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Tel.: 0345 565 4300

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