50 Jahre Fairness gestalten
Bundesentwicklungsministerin würdigt die Pionierrolle der GEPA
Festakt mit über 200 Gästen in Wuppertal
Wuppertal (ots)
Seit 50 Jahren setzt sich das Fair Handelsunternehmen GEPA für mehr Gerechtigkeit und nachhaltige Chancen für ihre Handelspartner im Globalen Süden ein. Unter dem Motto "50 Jahre GEPA - Taste a fair world" - hat die GEPA jetzt ihr Jubiläumsfest als Höhepunkt des Jubiläumsjahres mit vielen Meilensteinen gefeiert. "Fairness-Momente" aus fünf Jahrzehnten wurden in Grußworten und Reden im Rahmen eines Festaktes vor mehr als 200 Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft und Weltläden sowie Kund*innen, Kooperationspartner*innen, Mitarbeiter*innen und Handelspartner*innen gewürdigt.
Reem Alabali-Radovan, Bundesministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, unterstrich in ihrem Videogrußwort:
"Ihr macht Entwicklungspolitik konkret: durch echte Partnerschaften, durch bessere Einkommen für die Menschen, die in der Herstellung arbeiten, durch Klimaschutz in der Produktion und durch starke Stimmen aus dem Globalen Süden. Das ist mutig, das ist wirksam und genau das brauchen wir heute mehr denn je. Danke für euer großes Engagement, eure Vision und euren langen Atem!"
"Fairer Handel und Nachhaltigkeit sind aus Gesellschaft und Politik nicht mehr wegzudenken", sagte Matthias Kroth, kaufmännischer Geschäftsführer der GEPA. "Und dass sich das Konsumverhalten bzw. das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum in den letzten Jahren signifikant verändert hat - dafür danke ich allen Beteiligten herzlich, dass wir das gemeinsam erreicht haben". Er wies auf die Besonderheiten der GEPA mit ihrem Kernziel hin: "Fairer Handel ist unser einziger Unternehmenszweck. Wir tragen ihn in unseren Genen und unterscheiden uns damit von vielen anderen Akteuren". Mit der Erfahrung aus der sehr positiv bei Verbraucher*innen aufgenommenen Markenkampagne "Du hast es in der Hand" zeigte er sich zuversichtlich, dass die GEPA auch noch in den nächsten 50 Jahren sehr positiv aufgestellt sein werde.
Dr. Ophelia Nick, MdB und Sprecherin für Landwirtschaftspolitik der Grünen Bundestagsfraktion betonte:
"Die GEPA zeigt, dass sich Wirtschaftlichkeit sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit nicht ausschließen, sondern gegenseitig bedingen. Sie macht jeden Tag vor, wie ein internationaler Handel aussieht, der faire Einkommen ermöglicht, die Umwelt schützt und somit für beide Seiten der Lieferkette gleichermaßen Nutzen stiftet."
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gratulierte in seiner Video-Botschaft: "Die GEPA zeigt seit fünf Jahrzehnten, dass Wirtschaft und Ethik Hand in Hand gehen können. Und dass jede und jeder als Verbraucherin und Verbraucher Verantwortung übernehmen kann für faire Arbeitsbedingungen, faire Preise und den Schutz unserer Umwelt".
Wuppertals Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind sagte: "Für unsere Stadt ist die GEPA ein bedeutender Player für nachhaltigen Wandel und sozial verantwortliches Wirtschaften. Besonders möchte ich hervorheben, dass die Stadtverwaltung seit Jahren Produkte wie Filterkaffee, Schwarz- und Kräutertee von der GEPA bezieht, um unseren Beitrag zu einem bewussten und nachhaltigen Konsum zu leisten. Es liegt an uns allen, diesen Weg weiterzugehen und nachhaltigen Konsum zu fördern, um eine bessere Zukunft für alle zu schaffen."
Stellvertretend für die 122 Handelspartner der GEPA im Globalen Süden sprach María Antonia López, die Präsidentin von La Sureñita, einem Zusammenschluss von drei Frauenkooperativen aus Honduras, die Cashewnüsse anbauen. "Von La Sureñita aus haben wir dank der GEPA unsere Bio-Cashews nach Deutschland und in andere Länder exportiert. Aber über das Produkt hinaus haben wir Geschichten über die Überwindung von Armut exportiert, Geschichten von Frauen, die Armut in Führung, Verlassenheit in Organisation und Schweigen in kollektive Stimme verwandelt haben". Sie dankte allen Beteiligten: "Danke, dass ihr an uns geglaubt habt, als wir noch klein waren, danke, dass ihr uns mit Respekt begegnet seid, ohne Bevormundung, mit einer Vision von Gleichheit, die unsere Autonomie stärkt".
Auch der Weltladen-Dachverband feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Geschäftsführerin Gifty Rosetta Amo Antwi hob hervor: "Seit einem halben Jahrhundert steht die GEPA für Fairen Handel auf höchstem Niveau. Sie ist nicht nur Vorreiterin in Sachen globaler Gerechtigkeit, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie konsequente Werteorientierung und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können."
Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forums Fairer Handel als politischer Stimme des Fairen Handels sagte: "Es ist dieser Dreiklang aus Pioniergeist, Veränderungswillen und klarem politischem Kompass, der die GEPA so besonders macht und aus dem heraus auch das Forum Fairer Handel mit der GEPA als Gründungsmitglied entstanden ist."
Dr. Gerd Müller, heute Generaldirektor der UNIDO und früherer Bundesentwicklungsminister, bezog in seinem Grußwort die vielen Ehrenamtlichen mit ein, die hinter der Fair Handelsbewegung stehen. Er betont, dass es ihrem Engagement und dem der GEPA zu verdanken ist, "dass Gerechtigkeit und Partnerschaft im Welthandel heute in Deutschland kein Nischenthema mehr sind". Und weiter: "Die GEPA ist Vorbild und eine Inspiration für andere in Politik, Wirtschaft und Unternehmen, auf nachhaltige und faire Lieferketten zu setzen und damit Win-Win-Situationen mit Zulieferern in der gesamten Kette aus Entwicklungsländern zu schaffen.
Für alle Gesellschafter betonte Torsten Müller, Bereichsleiter Finanzen bei Brot für die Welt als Sprecher der Gesellschafterversammlung der GEPA: "Die GEPA ist ein außerordentliches ökumenisches Unternehmen, das vor 50 Jahren aus der kirchlichen Jugendbewegung entstanden ist. Auch dem Engagement der GEPA ist es zu verdanken, das heute soziale und ökologische Verantwortung in Wirtschaft und Politik einen großen Stellenwert haben. Dafür wird die GEPA auch in Zukunft mit ihren Gesellschaftern eintreten, dass dies so bleibt und noch ausgebaut wird."
Im Dialog tauschten sich Hildegard Fuchs, Leiterin der Sortimentsabteilung (seit 1991) und Online-Redakteur Sebastian Martin (seit 2021) über ihre gemeinsame Motivation, bei der GEPA zu arbeiten aus: Als langjährige und kürzere Zeit tätige Mitarbeiter*innen verbindet die beiden Generationen das gleiche Ziel, für eine fairere Welt zu arbeiten.
Die kompletten Videogrußworte und Glückwünsche von Handelspartner*innen aus dem Globalen Süden sind hier zu finden: www.gepa.de/glückwünsche
Anschneiden der Jubiläumstorte
Im Anschluss wurde die Jubiläumstorte mit GEPA-Logo angeschnitten: Mit den Vertreter*innen der Handelspartner aus Honduras (La Sureñita, María Antonia López und Lenin Enrique Gudiel), Uganda (ACPCU, John Nuwagaba und Stanley Maniragaba), Indien (Tara, Puneet Chawla) und Sao Tomé (CECAQ-11, Adalberto Ferreira do Nascimento Luís) sowie den Einkaufsmanager*innen der GEPA (siehe auch Bildhinweise). Beim anschließenden lockeren Beisammensein mit Grillen und Musik und vielen inspirierenden Gesprächen und Begegnungen klang das Fest aus.
Hintergrund
Das Wirtschaftsjahr 2024 hat die GEPA mit einem Plus von rund 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen und einen Großhandelsumsatz von 84,8 Millionen Euro erreicht. Verbraucher*innen kauften für rund 118,6 Millionen Euro (Umsatz zu Endverbrauchspreisen) z.B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel ein.
Angefangen hatte alles 1975 in einem denkmalgeschützten Gebäude in Wuppertal-Barmen von 1911 als erstem Firmensitz der GEPA: Zwei Wohnungen à 100 Quadratmeter dienten damals als Lager. Der Umsatz lag im ersten Geschäftsjahr bei 1,3 Millionen Euro Es gab rund 40 Weltläden. Zum Vergleich: Heute hat das Firmengebäude in Vohwinkel 2.500 Quadratmeter Bürofläche und 8.500 Quadratmeter Lagerfläche.
Als Fair Trade-Pionierin steht die GEPA seit 50 Jahren (Gründungsdatum: 14.05.1975) für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie "Unternehmenspartnerschaften 2020" für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem "CSR-Preis der Bundesregierung 2020" in der Kategorie "Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement" sowie Ende 2023 mit dem German SDG-Award Kategorie "Unternehmen". Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de, alle Produkte unter www.gepa-shop.de.
Mitgliedschaften:
-World Fair Trade Organization (WFTO)
- European Fair Trade Association (EFTA)
- Forum Fairer Handel (FFH)
Pressekontakt:
GEPA - The Fair Trade Company
Barbara Schimmelpfennig
Pressesprecherin
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