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KfW Research: Staatsverschuldung der USA droht stärker zu steigen als bislang angenommen

Frankfurt am Main (ots)

  • KfW-Simulation: Anstieg der Schuldenquote auf mehr als 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts denkbar
  • Wechselwirkung zwischen steigenden Zinskosten und wachsenden Ausgaben birgt erhebliche Risiken
  • Ohne gezielte Gegenmaßnahmen wird sich der fiskalische Spielraum der US-Regierung immer weiter einengen

Ohne Gegenmaßnahmen wie etwa Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen könnten die USA in eine deutlich stärkere Schuldenspirale geraten als bislang angenommen. Bei einer jährlichen Defizitsteigerung von 10 Prozent und einem Anstieg des Zinssatzes um lediglich 0,1 Prozentpunkte pro Jahr ist eine Schuldenquote von über 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf Sicht von zehn Jahren nicht unwahrscheinlich. Eine Erhöhung des Staatsdefizits um nur 5 Prozent im Jahr und des Zinssatzes um 0,1 Prozentpunkte würde immer noch zu einer Schuldenquote von über 150 Prozent des BIP führen. Das ergaben Simulationsrechnungen von KfW Research.

Insbesondere die Wechselwirkung zwischen steigenden Zinskosten und wachsenden Ausgaben birgt erhebliche Risiken. Höhere Zinsausgaben verringern den verfügbaren Haushaltsspielraum und verstärken in Kombination mit steigenden Ausgaben die Dynamik der Schuldenquote. Derzeit liegt die Schuldenquote der USA bei rund 120 Prozent des BIP. Damit liegt sie deutlich über dem internationalen Durchschnitt von 93,8 Prozent.

Das Haushaltsdefizit der USA hat sich zu einem dauerhaften strukturellen Defizit entwickelt, das ohne gezielte Gegenmaßnahmen bestehen bleiben oder sich ausweiten wird. Vorschläge wie US-Präsident Donald Trumps Big Beautiful Bill Act, der dauerhafte Steuersenkungen beinhaltet, dürften das strukturelle Defizit weiter vergrößern.

Auch wenn solche Maßnahmen kurzfristig wachstumsfördernd wirken könnten, bergen sie langfristig die Gefahr, einen Kipppunkt für die Schuldentragfähigkeit der USA zu erreichen. "Sollte das Vertrauen der Märkte schwinden, könnten Kapitalabflüsse, steigende Risikoprämien und eine gefährliche Zins-Schulden-Spirale in Gang gesetzt werden", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. "Entscheidend wird sein, ob die US-Politik in den kommenden Jahren den Mut aufbringt, fiskalisch verantwortungsvoll zu handeln. Ein Gleichgewicht zwischen Investitionen, Vertrauen und fiskalischer Solidität zu finden, wird zur zentralen Herausforderung der nächsten Jahre."

Die gesamte Studie zur fiskalischen Lage der USA ist zu finden unter Fokus Volkswirtschaft | KfW

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: nina.luttmer@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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