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KfW Research: Finanzlage der Kommunen in Deutschland hat sich weiter verschlechtert

Frankfurt am Main (ots)

  • 36 Prozent der Kommunen betrachten eigene wirtschaftliche Situation als "mangelhaft"
  • Größere Städte besonders betroffen
  • Zukunftsaussichten werden trübe eingeschätzt

Die Finanzlage der Kommunen in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren noch einmal stark verschlechtert. Wie erste Ergebnisse des KfW-Kommunalpanels 2025 zeigen, bewerten 36 Prozent der Kommunen ihre wirtschaftliche Situation im Haushaltsjahr 2024 als "mangelhaft". Das sind zwei Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor und sogar 8 Prozentpunkte mehr als noch 2022.

Weitere 24 Prozent der Kommunen geben an, dass ihre Finanzlage im vergangenen Jahr lediglich "ausreichend" war, 2 Prozentpunkte mehr als 2022. Nur 4 von 10 Kommunen bezeichnen ihre Situation 2024 als "befriedigend" oder besser, vor zwei Jahren waren es immerhin noch die Hälfte der Kommunen.

Dabei zeigt sich, dass der Anteil der Kommunen, der seine Situation als "mangelhaft" beschreibt, mit steigender Einwohnerzahl zunimmt. Während es bei den kleinen Kommunen (2000 bis 5000 Einwohner) 34 Prozent sind, liegt der Anteil bei den Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern bei 56 Prozent.

Auch der Blick in die Zukunft stimmt nicht optimistisch. 84 Prozent der Kämmereien rechnen für das laufende Haushaltsjahr 2025 mit einer "eher nachteiligen" oder "sehr nachteiligen" Haushaltslage. Das sind in etwa so viele wie im Vorjahr. Der Anteil der Kommunen, der in den kommenden fünf Jahren eine "eher" oder "sehr nachteilige" Finanzsituation erwartet, liegt mit 91 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres, ist aber deutlich höher als noch vor zwei Jahren.

Innerhalb der pessimistischen Gruppe hat sich zudem eine deutliche Verschiebung ergeben: So stieg der Anteil der Kommunen, der mittelfristig eine "sehr nachteilige" Entwicklung erwartet, um 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr an, während der Anteil der Kommunen mit der Bewertung "eher nachteilig" um elf Prozentpunkte zurückging.

"Die finanziellen Zukunftsaussichten der Kommunen haben sich erneut und deutlich eingetrübt. Durch die finanzielle Unsicherheit ist damit zu rechnen, dass die Kommunen ihre Investitionstätigkeit herunterfahren werden", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. "Das vom Bund beschlossene Sondervermögen Infrastruktur kann dazu beitragen, den aufgelaufenen Investitionsrückstand zu reduzieren. Es gilt jedoch auch, die zahlreichen strukturellen Finanzierungsherausforderungen für die Kommunen dringend anzugehen."

Die Analyse ist zu finden unter Fokus Volkswirtschaft | KfW

Das KfW-Kommunalpanel ist eine jährliche repräsentative Befragung der Kämmereien, die das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) seit 2009 im Auftrag der KfW durchführt. Dafür wurden im ersten Quartal 2025 insgesamt 2839 Kommunen mit mehr als 2000 Einwohnern befragt, die Rücklaufquote lag bei 34 Prozent. Alle Ergebnisse des KfW-Kommunalpanels 2025 wird die KfW voraussichtlich Ende Juni vorstellen.

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes die Kommunen mit zahlreichen Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Öffentliche Einrichtungen | KfW

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: nina.luttmer@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original content of: KfW, transmitted by news aktuell

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