GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
250.000 Wildunfälle im Jahr - Versicherer warnen vor riskanten Ausweichmanövern
Berlin (ots)
Die deutschen Versicherer haben im Jahr 2013 rund 247.000 Wildunfälle registriert, die Kosten in Höhe von knapp 564 Millionen Euro verursachten. Im Vergleich mit dem Rekordjahr 2012 ist die Zahl der Wildunfälle leicht rückläufig - mit knapp 700 Wildunfällen pro Tag bleiben Zusammenstöße mit Rehen, Wildschweinen und anderem Wild aber weiterhin eine große Gefahr.
Anzahl der Pkw-Wildunfälle und Leistungen der Teil- und
Vollkaskoversicherer
Jahr Anzahl Veränderung Versicherungs-
der Wildunfälle gegenüber dem leistungen in Euro
Vorjahr
2008 241.000 7% 500 Millionen
2009 232.000 -4% 490 Millionen
2010 243.000 5% 520 Millionen
2011 235.000 -3% 510 Millionen
2012 258.000 10% 583 Millionen
2013 247.000 -4% 564 Millionen
Riskante Ausweichmanöver vermeidenDie Versicherer raten den Autofahrern daher, die Warnschilder vor Wildwechsel zu beachten und ihre Fahrweise der Situation anzupassen. Am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Autofahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern und vorausschauend fahren. Wenn Wild am Straßenrand auftaucht, kann es oft durch Hupen verscheucht werden. Das Blenden mit dem Fernlicht verwirrt die Tiere hingegen, sie verlieren die Orientierung und laufen oft instinktiv auf die Lichtquelle zu. Riskante Ausweichmanöver sollten Autofahrer im Ernstfall vermeiden. Der Zusammenprall mit einem anderen Auto oder einem Baum birgt in der Regel meist größere Gefahren als die Kollision mit einem Tier. Wurde das Tier bei der Kollision verletzt oder getötet, sollte man es wegen möglicher Tollwutgefahr nicht anfassen. Das ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters.
Welche Versicherung zahlt bei einem Wildunfall?
Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild - wie Rehe und Wildschweine - verursacht werden, zahlt die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz auf alle Wirbeltiere ausgeweitet. Da in der Vollkaskoversicherung jeder Unfallschaden versichert ist, reguliert diese Versicherung ebenfalls Schäden nach einem Wildunfall. Für eine schnelle Schadenbearbeitung ist vor allem die Wildbescheinigung des Försters oder Jagdpächters wichtig; hilfreich sind außerdem Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
1. Absichern der Unfallstelle: Warnblinklicht einschalten und das
Warndreieck aufstellen.2. Die Polizei benachrichtigen.
3. Wildbescheinigung vom zuständigen Förster oder Jagdpächter
ausstellen lassen. 4. Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen. Dies ist
hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung. 5. Den Versicherer anrufen, bevor Reparaturen am Pkw
vorgenommenwerden.Weitere Informationen zum Thema Wildunfälle bei der Unfallforschung der Versicherer: http://www.udv.de/de/strasse/landstrasse/wildunfaelle
Pressekontakt:
Kathrin Jarosch
Tel.: 030 / 2020-5180
k.jarosch@gdv.de
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