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VFA legt Branchendaten der forschenden Arzneimittelhersteller vor
Yzer: Stabile Bilanz, unsichere Zukunft - Eingriffe der Politik gefährden Innovationen

VFA legt Branchendaten der forschenden Arzneimittelhersteller vor / Yzer: Stabile Bilanz, unsichere Zukunft - Eingriffe der Politik gefährden Innovationen
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Berlin (ots)

"Die von der rot-grünen Koalition bereits
verabschiedeten und mit der Gesundheitsreform geplanten
innovationsfeindlichen Kostendämpfungs-Infusionen für ein marodes
Gesundheitswesen sind weiteres Gift für die Zukunft der forschenden
Arzneimittelhersteller am Standort Deutschland", kritisierte die
Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender
Arzneimittelhersteller (VFA), Cornelia Yzer, heute in Berlin bei der
Vorstellung der neuesten Branchendaten des Verbandes. Yzer: "Der zu
Beginn des Jahres eingeführte Zwangsrabatt und der damit verbundene
Preisstopp sowie die von der Bundesgesundheitsministerin
angekündigten wei-teren Kostendämpfungsmaßnahmen - wie die geplanten
Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel, die Einführung der
Positivliste und die Zentralbehörde zur Bewertung von Arzneimitteln -
belasten einseitig Innovationen."
Die VFA-Hauptgeschäftsführerin sprach mit Blick auf die Daten des
Jahres 2002 zwar von einer "stabilen Bilanz", vor dem Hintergrund der
Reformpläne der Gesundheitsministerin stünden die forschenden
Arzneimittelhersteller in Deutschland aber vor einer unsicheren
Zukunft. "Im Jahr 2002 haben die VFA-Mitgliedsunternehmen noch einmal
ihr Innovations- und Arbeitsmarktpotenzial aufgezeigt", erklärte
Yzer. Mit einer Steigerung um 7,9 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro
wuchsen die Gesamtinvestitionen zum dritten Mal in Folge stärker als
der Umsatz. Für Forschung und Entwicklung wurden hierzulande mit fast
3,6 Milliarden Euro 6,9 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr - das
sind pro Tag fast zehn Millionen Euro, die von den forschenden
Arzneimittelherstellern in Deutschland in die Erforschung und
Entwicklung von neuen und besseren Medikamenten eingesetzt werden.
"Vor allem für die Patienten haben sich diese Anstrengungen
ausgezahlt", bilanzierte die VFA-Hauptgeschäftsführerin. 27
Arzneimittelinnovationen sind im Jahr 2002 auf dem deutschen
Arzneimittelmarkt zugelassen worden. Schwerpunkte der
Entwicklungsaktivitäten bildeten Krebstherapeutika und neue
Wirkstoffe gegen Viruserkrankungen. Unter den Neuentwicklungen sind
aber auch Arzneimittel gegen seltene Erkrankungen - so genannte
Orphan Drugs -, die neue Therapiemöglichkeiten zum Beispiel bei einer
speziellen Form des Bluthochdrucks in der Lunge sowie bei einer
seltenen Hautkrankheit eröffnen.
Insgesamt haben die Mitgliedsunternehmen des VFA das Jahr mit
einem Gesamtumsatz von 23,2 Milliarden Euro und damit einem
Umsatzplus von 7,4 Prozent abgeschlossen. Gleichzeitig können sie
einen Beschäftigungszuwachs von 4,6 Prozent auf nunmehr 83.500
Mitarbeiter vorweisen. Yzer: "Wenn andere Branchen eine ähnliche
positive Beschäftigungsbilanz vorweisen würden, könnte manche
arbeitsmarktpolitische Debatte entspannter geführt werden."
Die planlose Regulierungs- und Reglementierungspolitik der
Regierungskoalition führe nunmehr jedoch zu erheblichem Druck auf die
Unternehmen, Arbeitsplätze abzubauen, Investitionen einzufrieren und
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zurückzufahren. "Der
Wettbewerb der Forschungsstandorte wird sich weiter zu ungunsten
Deutschlands verschieben", prognostizierte Yzer.
Die VFA-Hauptgeschäftsführerin kritisierte insbesondere die
anhaltende Diskriminierung von Innovationen, die vor allem darauf
abziele, den für die Arzneimittelforschung essenziellen Patentschutz
zu entwerten. Als Beispiele nannte sie die geplante Einführung einer
zusätzlichen Arzneimittelhürde und den Entwurf der Positivliste. Das
von der Gesundheitsministerin vorgesehene Zentralinstitut gefährde
den schnellen Zugang der Patienten zu neuen, bereits zugelassenen
Arzneimitteln. "Hier soll ein Amt für Einheitsmedizin entstehen, das
den Patienten eine standardisierte Einheitsversorgung vorschreibt",
erklärte Yzer. Bei der Positivliste werde Innovationen die rote Karte
gezeigt, während es grünes Licht für Schweinehaut, Rinderprostata,
Potenzholz und Schweinezahn gebe. Yzer: "Das kann nicht im Interesse
der Versicherten sein, die nach dem Stand der medizinischen
Erkenntnisse behandelt werden möchten. Stattdessen sollen sie nur
noch die zweite Wahl bekommen."
Die auf Kosten der Arzneimittelhersteller eilends gesetzten
Finanzspritzen für das System sind nach Ansicht des VFA kurzsichtig
und kontraproduktiv. "Nur eine Operation an Haupt und Gliedern kann
das Gesundheitswesen noch retten", bekräftigte Yzer. Der VFA habe
dafür ein eigenes Reformkonzept für ein zukunftsfähiges
Gesundheitssystem vorgelegt. Die Menschen in Deutschland seien zu
Reformen bereit. "Man muss ihnen gegenüber nur ehrlich sein und ein
System bieten, das gerecht ist, gleichzeitig mehr Selbstbestimmung
zulässt und vor allem den Wettbewerb um die beste Versorgungsqualität
sicherstellt", unterstrich die VFA- Hauptgeschäftsführerin.
Zu diesem Thema gibt es eine Infografik zum honorarfreien Abdruck
aus dem VFA-Internetangebot: In Farbe unter
http://www.vfa.de/dl/stabilebilanz-f.jpg oder in Schwarz-Weiß unter
http://www.vfa.de/dl/stabilebilanz-sw.jpg
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an: 
Marc Rath
Tel.: 030/20604-203
Fax: 030/20604-209
Mail:  m.rath@vfa.de

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