HORIZONT: Axel Springer präzisiert Sparkurs - Vorstand Andreas Wiele: "Doppelarbeit vermeiden"
Kostenappell an Grossisten
Frankfurt am Main (ots)
Nach dem Aus für die Jugendzeitschrift
"Yam" denkt Europas größter Zeitungskonzern Axel Springer über
zusätzliche Sparmaßnahmen nach. "Dort, wo es sinnvoll ist", wolle man
weitere Redaktionen zusammenlegen, sagt Andreas Wiele, Vorstand
"Bild"-Gruppe und Zeitschriften bei Axel Springer, etwa mit Blick auf
die Wirtschaftstitel ("Euro", "Euro am Sonntag"). Wiele im
Exklusiv-Interview mit HORIZONT - Zeitung für Marketing, Werbung und
Medien (Deutscher Fachverlag, Fraankfurt am Main) weiter: "Ganz
wichtig ist immer, dass man die gleiche Arbeit nicht doppelt macht."
Angesichts der allgemeinen Verfügbarkeit von Informationen sei ihre
Inszenierung der eigentliche Grund für die Nutzung bestimmter Medien.
"Deshalb ist es wichtig, dort Geld zu sparen, wo es um das Sammeln
von nicht-exklusiven Informationen geht, aber dort zu investieren, wo
es um die Inszenierung geht", so Wiele gegenüber HORIZONT.
Höchste Kostendisziplin fordert Axel Springer nach dem Stopp für alle
Verlagsfeiern auch von anderen Bereichen: "Wir haben in den letzten
Jahren bei fast allen Zulieferern die Kosten um über 20 Prozent
gesenkt, bei unserer eigenen Verwaltung sogar um 30 Prozent", sagt
Wiele. Mit diesem Hinweis knöpft er sich jetzt die
Presse-Zwischenhändler vor, die so genannten Grossisten. "Das
deutsche Grosso erhält für seine Dienste von den Verlagen pro Jahr
über 500 Millionen Euro. Das ist für einen reinen Dienstleister ohne
Warenrisiko deutlich zu viel." Wiele erwartet von den bisher 73
Grossisten, die in ihrem jeweiligen Gebiet über ein Liefermonopol
verfügen, "sich mindestens genauso schnell zu modernisieren wie die
Verlage". Am Ende müsse eine Reduzierung der Margen stehen - oder
eine Fusion einzelner Grosso-Betriebe: "Eine in Stein geschriebene
Handelsspanne und eine unveränderbare Anzahl von Grossisten" gehörten
nicht zu den "Essentials" des Systems, zu dem sich Axel Springer
weiterhin klar bekenne. Damit schlägt der Berliner Medienriese
gegenüber den Grossisten mittlerweile ähnlich scharfe Worte an wie
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