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Neues Vorsorgeangebot für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren / Einführung des Mammographie Screenings ab Januar 2003

Berlin (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung der Spitzenverbände der Krankenkassen
   und der KBV
Ab 1. Januar 2003 wird stufenweise die Früherkennungs-Mammographie
für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eingeführt. Das haben heute die
Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und die
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Berlin bekannt gegeben.
Alle zwei Jahre sollen künftig Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zu
einem Screening eingeladen werden. Das sind rund zehn Millionen
Bundesbürgerinnen. Einzige Bedingung: Sie müssen Mitglied einer
gesetzlichen Krankenkasse sein.
Jüngere Frauen wurden bewusst ausgeklammert: Bei ihnen sind die
Tests weniger aussagefähig. Außerdem liegt das Alter, in dem die
Diagnose Brustkrebs gestellt wird, im Durchschnitt bei 63 Jahren.
Frauen unter 50 Jahren haben aber weiterhin Anspruch auf eine
Röntgenuntersuchung ihrer Brust, wenn ein konkreter medizinischer
Verdacht auf eine Tumorerkrankung besteht. Dies kann der Fall sein
bei Beschwerden oder aufgrund von Ergebnissen einer klinischen
Untersuchung.
Laut Spitzenverbände und KBV genügt die Vorsorgeuntersuchung
höchsten Qualitätsanforderungen. Selbst sehr kleine Tumore werden
erkannt und lassen sich erfolgreich therapieren. Die Spitzenverbände
und KBV stellen klare Anforderungen an die Ausbildung des
untersuchenden Personals. Zu denen gehören Ärzte und
Röntgenassistenten. Auch die technische Ausstattung und die
Beurteilung der Mammographien haben hohen Standards zu genügen. So
ist jedes Röntgenbild von zwei Ärzten zu befunden.
Das Qualitätsmanagement umfasst alle Schritte der Versorgungskette
von der Einladung der teilnahmeberechtigten Frauen, über die
Durchführung der eigentlichen Screening-Untersuchung bis hin zu
Folgediagnostik, Therapie und Nachsorge. Es minimiert die Anzahl der
falsch-positiven Befunde. Bisher kommt es in bis zu 100.000 Fällen zu
unnötigen operativen Abklärungsmaßnahmen. Spitzenverbände und KBV
werden in diesem Programm die europäischen Leitlinien umsetzen und
stützen sich auf Erfahrungen mit Modellprojekten in den Regionen
Bremen, Wiesbaden und Weser-Ems. Dort stieß das Screening auf große
Akzeptanz. Die Ergebnisse sind zum Teil schon ausgewertet.
Den erwarteten positiven Effekten für die anspruchsberechtigten
Frauen und ihre Angehörigen stehen Kosten für das Gesundheitssystem
in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags gegenüber. Nach
Auffassung der Spitzenverbände und der KBV ist diese Summe absolut
sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt.
Jährlich erkranken zirka 46.000 Frauen in Deutschland an
Brustkrebs. 17.000 bis 18.000 Frauen sterben jedes Jahr an der
Krankheit. Sie ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Wie bei vielen
anderen Krebsformen auch ist die Heilungschance um so höher, je
früher die Krankheit erkannt wird. Um eine hohe Versorgungsqualität
zu erreichen, wird das Screening stufenweise in Deutschland
eingeführt. Zwischen 2003 und 2005 werden die Voraussetzungen
geschaffen, um flächendeckend in ganz Deutschland allen 10 Millionen
Frauen das Screening anzubieten. Dieser Zeitraum ist notwendig, um
die Qualifikation aller Ärzte sicher zu stellen und die
Referenzzentren aufzubauen.
Ansprechpartner:
Joachim Odenbach (IKK) Tel.: 02204 - 44-111
Dr. Roland Stahl (KBV) Tel.: 0221 - 4005 213

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