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Telefonbetrug kann jeden treffen: Verhaltenstipps und technische Unterstützung

Telefonbetrug kann jeden treffen: Verhaltenstipps und technische Unterstützung
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Telefonbetrug kann jeden treffen

Verhaltenstipps und technische Unterstützung

Die Maschen von Trickbetrügern werden immer dreister. Vom Enkeltrick bis zum falschen Polizeibeamten versuchen sie, ihren Opfern Geld aus der Tasche zu ziehen. Vor allem ältere Menschen haben sie im Visier. Die Deutsche Seniorenliga gibt Tipps zum Schutz vor dubiosen Anrufen und Betrügereien am Telefon.

Ein Projekt* unter Senioren aus dem Raum Gütersloh hat ergeben: Fast alle haben bereits persönliche Erfahrungen mit Telefonbetrug gemacht. "Rechnet man diese Zahl auf die mehr als 17 Millionen Bundesbürger über 65 Jahre hoch, ergibt das etwa 63 Millionen unerwünschte oder betrügerische Anrufe im Monat", stellt Professor Dr. Jörg von Garrel, Professor für Prozess- und Produktinnovation an der Hochschule Darmstadt fest. Warum Trickbetrüger vor allem auf Ältere als potenzielle Opfer abzielen, hat mehrere Gründe: Viele haben Erspartes und helfen aus, wenn etwa ein Familienmitglied in finanzielle Not geraten ist. Zudem setzen die Täter darauf, dass Ältere oftmals allein leben, wenig Abwechslung haben und sich über einen Anruf freuen. Und schließlich legen Senioren meist Wert auf ein korrektes Verhalten und gute Umgangsformen. Dies nutzen Betrüger aus, die sich als Respektpersonen wie Polizisten oder Bankangestellte ausgeben.

Grundsätzlich sollte jeder die folgenden Verhaltenstipps beherzigen, um sich gegen Telefonbetrug zu wappnen und künftigen Betrügereien ein Ende zu setzen:

  1. Ein gesundes Misstrauen gegenüber ungewöhnlichen Anrufen entwickeln.
  2. Der Aufforderung "Rate mal, wer hier ist" nicht nachkommen.
  3. Um eine Kontaktnummer bitten und zurückrufen. Nicht die Rückruftaste bedienen, sondern neu wählen.
  4. Im Zweifelsfall einfach auflegen.
  5. Niemals aufgrund eines Anrufes wegen eines angeblichen Notfalls Geld überweisen bzw. Bargeld oder Wertgegenstände aushändigen. Auch nicht an vermeintliche Polizisten, Notare oder Behörden. Im Zweifelsfall Bekannte oder Angehörige um Rat fragen.
  6. Niemals Bankdaten, Passwörter, Angaben zu finanziellen Verhältnissen oder andere sensible Daten preisgeben. Unternehmen, Banken oder Behörden erfragen solche Informationen nicht.
  7. Beim Verdacht auf Trickbetrug die örtliche Polizeidienststelle oder die Nummer 110 anrufen. Wichtig: Zunächst das Gespräch mit den Betrügern durch Auflegen des Hörers beenden. Erst dann die Nummer der Polizei wählen.

Mit einfacher Technik gegen dubiose Anrufe

"Niemand ist zu einhundert Prozent vor Telefonbetrug sicher", erklärt Gerhard Fieberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Seniorenliga e.V. "Unseriöse Gewinnspiele, Abonnementfallen, angebliche PC-Dienstleister, falsche Polizeibeamte oder Enkeltrick: Die technischen Möglichkeiten werden immer besser und die Maschen der Betrüger immer raffinierter." Dem Ganzen eine technische Lösung entgegenzusetzen, liegt daher nahe. Die GTK Gesellschaft für technische Kriminalprävention mbH (GTK GmbH) hat sich dem angenommen und einen einfachen, aber wirksamen Telefonfilter entwickelt, der vor betrügerischen Anrufen schützen kann. Dieser wird zwischen die Anschlussdose und das Festnetztelefon geschaltet. Bekannte Telefonnummern werden einprogrammiert. Zudem kann jeder festlegen, wie der Filter mit unbekannten Nummern verfahren soll: Vom einfachen Schutz vor Werbeanrufen bis zum Blockieren jeder unbekannten Nummer gibt es für jeden die passende Sicherheitsoption. "Wer sich selbst oder seinen Angehörigen ein Stück Sicherheit und Privatsphäre schenken möchte, kann das bevorstehende Weihnachtsfest als Anlass nutzen", schlägt Fieberg vor.

Bonn, 01.12.20, 3.494 Zeichen, 466 Wörter. Abdruck honorarfrei. Telefonnummern bitte nicht abdrucken.

*Im Rahmen des Projekts "Täter schocken - Anruf blocken", einer Initiative der Kreispolizeibehörde Gütersloh, wurde die Entwicklung eines einfachen und wirksamen Telefonfilters zum Schutz vor betrügerischen Anrufen durch die Hochschule Darmstadt wissenschaftlich begleitet. Kooperationspartner sind der Seniorenbeirat Gütersloh sowie die GTK Gesellschaft für technische Kriminalprävention mbH (GTK GmbH). An dem Pilotprojekt haben 91 Seniorinnen und Senioren aus dem Raum Gütersloh mitgewirkt. Abgefragt wurden dabei unter anderem auch persönliche Erfahrungen mit Telefonbetrug sowie die Bewertung des Telefonfilters in Sachen Nutzen und Handhabung. Der Telefonfilter Rufus ist Gewinner des SENovation-Awards 2020, dem Innovationspreis für seniorenfreundliche Produkte.

Foto auf Anfrage.

Pressekontakt:

Dr. Heike Behrbohm
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Seniorenliga e.V.
Heilsbachstraße 32
53123 Bonn
Germany
Fon: 0049 (0)228-30 82 1-23
Fax: 0049 (0)228-30 82 1-33
 https://www.deutsche-seniorenliga.de/
behrbohm@deutsche-seniorenliga.de

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