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Medien-Info: Tarifverhandlungen für Filmproduktionen – Dritte Verhandlungsrunde zur Eindämmung des KI-Einsatzes und neues Arbeitszeitmodell

Tarifverhandlungen für Filmproduktionen – Dritte Verhandlungsrunde zur Eindämmung des KI-Einsatzes und neues Arbeitszeitmodell

In der dritten Tarifverhandlungsrunde (am Montag, den 4. Dezember 2023) für die rund 25.000 Filmschaffenden zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz lag der Schwerpunkt auf Tarifregelungen, die zur Eindämmung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) führen sollen. Dazu erklärt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel: „Die deutsche Filmwirtschaft steht an der Schwelle zu einer gravierenden Veränderung der Dreharbeiten, wenn KI zunehmend tatsächliche Dreharbeiten ersetzt und scheinbare Spielszenen maschinell erstehen lässt. Wir sagen klar Nein, wenn Drehtage dadurch verloren gehen sollten. Der Einsatz von KI erweitert schon jetzt die Kreativität und Filmkunst. Sie darf diese aber nicht ersetzen.“

Die Verhandlungen betreffen beispielsweise sogenannte Repliken von Schauspielenden, also mittels KI aus bereits gedrehten Filmen generiert werden könnten. ver.di fordert, dass Repliken aus aktuellen Produktionen nicht für weitere Projekte genutzt werden dürfen, bei denen es sonst einen Einsatz der Schauspielenden geben müsste. Auch die Vermischung und Transformation von Merkmalen einzelner oder mehrerer Schauspielenden, die dann zu einem neuen Wesen zusammengeführt werden, soll ausgeschlossen werden.

„Weder Produzenten noch Filmschaffende können ein Interesse daran haben, dass es eine neue Form von Serien und Filmen gibt, die nicht mehr menschlich künstlerisch, sondern nur noch künstlich in der Infrastruktur großer Tech-Firmen entstehen. Das wurde auch nach langen Streiks in den USA für die dortige Filmwirtschaft festgestellt“ so von Fintel weiter. Seitens der Produzentenallianz besteht der Wunsch auch konkrete Anwendungsfälle zulässigen Einsatzes von KI zu vereinbaren.

Neben dem Einsatz von KI ging es bei der heutigen Verhandlung auch um ein neues Arbeitszeit-Modell mit einer Vier-Tage-Woche und besseren Ausgleichsregelungen, damit freie Wochenenden, Ruhezeiten und die Höchstarbeitszeiten von elf Stunden pro Tag besser gewährleistet werden können.

Der nächste Verhandlungstermin findet am 15. Januar in Berlin statt.

Für Rückfragen: Matthias von Fintel, mobil 0175/4384450.

Weitere Informationen: filmunion.verdi.de

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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