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Fortschritte in der Neuromobilität: Neueste klinische Ergebnisse zum Exopulse Mollii Suit und C-Brace

Fortschritte in der Neuromobilität: Neueste klinische Ergebnisse zum Exopulse Mollii Suit und C-Brace
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Fortschritte in der Neuromobilität: Neueste klinische Ergebnisse zum Exopulse Mollii Suit und C-Brace

Online-Symposium teilt Behandlungsmöglichkeiten bei Multipler Sklerose und Rückenmarksverletzungen

Am Dienstag, dem 3. Juni 2025, fand ein Online-Symposium statt zum Thema „Advancing NeuroMobility: Latest Clinical Insights for exopulse suit and C-Brace”. FachexpertInnen teilten dort jüngste Erkenntnisse zum Neuromodulationsanzug bei Multipler Sklerose (MS) und ihre vielversprechenden Auswirkungen auf Spastizität, Balance und Gehen sowie Patientenfälle aus Italien mit dem Exopulse Mollii Suit. Weiter lieferte das Online-Symposium klinische Ergebnisse zur mikroprozessorgesteuerten Beinorthese C-Brace und ihre positiven Auswirkungen auf Menschen mit Rückenmarksverletzungen (SCI).

Während der Veranstaltung betonte Moderator Dr. Andreas Hahn (Corporate Vice President Clinical Research and Services, Otto Bock Healthcare Products GmbH – Wien, Österreich) die Notwendigkeit fortlaufender Forschung für verschiedenste Indikationen.

Prof. Samar Ayache teilt erste systematisch erhobene Ergebnisse bei der Behandlung von MS-PatientInnen mit dem Exopulse Mollii Suit

Motorische Symptome, wie Gleichgewichtsstörungen, Spastizität, Schwäche und Müdigkeit, treten häufig bei PatientInnen mit MS (PwMS) auf und beeinträchtigen ihre Lebensqualität erheblich. Bestehende Behandlungsmöglichkeiten sind oft eingeschränkt durch eine unzureichende Wirksamkeit oder Nebenwirkungen. Der Exopulse Mollii Suit, der per transkutaner Elektro-Nervenstimulation (TENS) gleichzeitig 40 Muskelgruppen aktiviert, stellt eine neuartige therapeutische Option dar.

Prof. Samar Ayache (Associate Professor für klinische Neurophysiologie, Medizinische Fakultät, Universität Paris-Est – Créteil, Frankreich) und ihr Team untersuchten in Frankreich die Auswirkungen des Neuromodulationsanzugs auf Gleichgewicht, motorische Symptome und Lebensqualität bei PwMS.

Während ihres Vortrags stellte Prof. Ayache das Studiendesign vor. Dabei erklärte sie, dass die Studie zwei Phasen umfasste:

  1. Eine randomisierte, doppelblinde Crossover-Studie, die die Effekte einer 60-minütigen Sitzung mit aktiver versus Placebo-Stimulation verglich.
  2. Es folgte eine vierwöchige Intervention zur Bewertung nachhaltiger Effekte. Die primäre Wirkung zeigte sich im Gleichgewicht (Berg-Balance-Scale) und sekundär im Bereich der Mobilität, Schmerzen, Müdigkeit und Lebensqualität.

32 TeilnehmerInnen schlossen Phase 1 ab. Hier zeigten sich signifikante Verbesserungen im Gleichgewicht (p<0,001), der Spastizität (p<0,001) und der Müdigkeit (p=0,007). An Phase 2 nahmen 30 TeilnehmerInnen teil, die die Intervention gut vertrugen. So führte die fortgesetzte Stimulation zu anhaltenden Verbesserungen im Gleichgewicht, der Spastizität, der Mobilität und der Lebensqualität (alle p<0,05).

Prof. Ayache resümierte, dass die Ergebnisse signifikante Verbesserungen motorischer Symptome aufzeigen und der Exopulse Mollii Suit als vielversprechende ergänzende Therapie bei PwMS unterstützen kann. Jedoch sind weitere groß angelegte Langzeitstudien erforderlich, um die klinische Wirksamkeit und die nachhaltigen Vorteile zu bestätigen.

Die Ergebnisse stellen die ersten systematische erhobenen Ergebnisse zu MS dar und wurden bereits zur Publikation akzeptiert. Sie stehen demnächst als Open Access zur Verfügung.

Erfolgreiche Erfahrungsberichte mit dem Exopulse Mollii Suit

Alberto Nicolini, Produktspezialist bei OttoBock Italia, der seit 2013 mit dem Exopulse Mollii Suit arbeitet, brachte seine langjährige Erfahrung mit PatientInnen in die Veranstaltung ein.

„Studien helfen uns zu verstehen, welche Ergebnisse und Messgrößen genutzt werden können, um Patienten und Betreuern dabei zu helfen, einzuschätzen, ob der Exopulse Mollii Suit das richtige Hilfsmittel für ihr Leben ist“, erklärte er. „Auf der anderen Seite eröffnet unsere tägliche klinische Erfahrung neue Anwendungsbereiche, die es noch zu entdecken gilt.“

Um diesen Punkt zu verdeutlichen, zeigte Nicolini Ergebnisse und Erfahrungsberichte italienischer PatientInnen, wie zum Beispiel von Cristina Raineri, einer Nutzerin aus Italien bei der 2021 eine fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD) diagnostiziert wurde. Aufgrund dessen verlor die 51-Jährige schnell Balance und Ausdauer beim Gehen. „Seit ich den Anzug benutze, falle ich nicht mehr nach vorne ins Waschbecken, wenn ich mir das Gesicht wasche“, berichtete sie. „Ich brauche keinen Gehstock mehr und kann an der Supermarktschlange stehen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder rückwärts Schritte zu machen.“

Die Musiklehrerin und Opernsängerin, Martina Debbia, leidet seit der Geburt an spastischer Diplegie. Der Neuromodulationsanzug verbesserte sowohl das Gehen, die Ausdauer als auch das Gleichgewicht der 35-jährigen Italienerin. „Auch die Kontrolle meiner Stimme hat sich verbessert: Ich kann länger stehen und besser atmen. Deshalb habe ich das Gefühl, dass meine Singstimme bei Konzerten stärker und kraftvoller ist“, erklärte sie.

C-Brace als frühzeitiges therapeutisches Hilfsmittel in der Rehabilitation bei SCI

Prof. Arun Jayaraman (Director Max Näder Center for Rehabilitation Technologies & Outcomes Research) präsentierte vorläufige Daten und vielversprechende Fallstudien, die das Potenzial des C-Brace aufzeigen. Er erklärte, wenn es Menschen mit SCI in einer frühen Phase der Genesung zur Verfügung gestellt wird, das C-Brace sowohl als Orthese als auch therapeutisches Hilfsmittel dienen kann. Indem die Orthese frühzeitig das Gehen unter Nutzung biomechanisch normaler Belastungs- und Gangmuster unterstützt, fördere das Hilfsmittel die neuronale Genesung der PatientInnen.

„Nun ist die perfekte Zeit, in der Technologie und traditionelle Versorgungsmodelle zusammenarbeiten, um bessere Ergebnisse für die Patienten zu erzielen“, so sein Fazit.

Um die Aufzeichnung des Symposiums anzusehen, registrieren Sie sich bitte über diesen Link: Advancing NeuroMobility: Latest Clinical Insights for exopulse suit and C-Brace. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie in der Bestätigungs-E-Mail den Link zur Aufzeichnung. Diese ist bis zum 20. September 2025 verfügbar.

Über Ottobock
Der globale MedTech-Champion Ottobock vereint über 100-jährige Tradition mit herausragender Innovationskraft in den Bereichen Prothetik, Neuro-Orthetik und Exoskelette. Ottobock entwickelt innovative Versorgungslösungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und treibt die Digitalisierung der Branche voran. Gegründet 1919 in Berlin, ist das Unternehmen mit rund 9.100 Mitarbeitenden heute in mehr als 140 Ländern aktiv und betreibt das größte Patientenversorgungsnetzwerk mit rund 380 Standorten weltweit. Mit einer starken F&E-Quote im Produkt- und Komponentengeschäft und mehr als 2.500 Patentanmeldungen und -einreichungen prägt Ottobock die Human Bionics-Landschaft der Zukunft. Die Mission, die Bewegungsfreiheit, Lebensqualität und Unabhängigkeit von Menschen zu verbessern, ist tief in der DNA des Unternehmens verwurzelt – wie auch sein gesellschaftliches Engagement: Seit 1988 ist Ottobock Partner und Unterstützer der Paralympischen Spiele. 
Nadine Winter
Public Relations Managerin
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