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Rheinische Post: SPD mit Rot-Kohl

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat bei der Klausur der Parteispitze
in Bremen eine weitere Kostprobe seines integrativen Führungsstils 
geboten, der trotz aller inhaltlichen Flügel-Unterschiede derzeit 
eine große Geschlossenheit der Sozialdemokraten sichert. Bei vielen 
Vorstandsmitgliedern war förmlich das Aufatmen zu hören, nachdem sie 
jahrelang unter dem Basta-Stil Gerhard Schröders gelitten hatten.
Unermüdlich versuchte Beck, bei den zahlreichen Streitpunkten 
zwischen Parteilinken und Pragmatikern Brücken zu bauen  darin an 
Willy Brandts "kräftiges Sowohl-als-auch" erinnernd. Der Preis waren 
stundenlange Debatten über den Entwurf des neuen Grundsatzprogramms, 
was wiederum manch effektivitäts-verliebten Minister nervte.
Beck führt die SPD wie ein gutmütiger Familienvater - und ebenso 
tritt er auch in der Öffentlichkeit auf. Statt abstrakter Konzepte 
serviert er Geschichten aus dem Leben der "normalen Leut'", ähnlich 
wie einst sein pfälzischer Landsmann Helmut Kohl - der damit 
bekanntlich vier Bundestagswahlen gewonnen hat. Was viele 
SPD-Intellektuelle als spießig empfinden, strahlt eine Herzlichkeit 
aus, die der kühl-pragmatischen Physikerin Angela Merkel eher abgeht.
Gegen diesen Rot-Kohl als SPD-Spitzenkandidaten muss die Union sich 
warm anziehen.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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