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Rheinische Post: Druck aus Russland - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Russland ist Weltmacht: Es beherrscht
Schlagzeilen mit schlechten Nachrichten. Der Fall des mit 
radioaktivem Polonium-210 in Großbritannien vergifteten Ex-Spions 
Litvinenko ist längst nicht geklärt. Die Spur der Täter führt nach 
Russland, doch wer wann was befohlen haben mag, verharrt im Nebel der
Vermutungen. Auftragsmorde sind im wirtschaftlich aufstrebenden 
Putin-Staat an der Tagesordnung. Der nicht ganz erwachsene 
Rechtsstaat hinkt mit der Aufklärung hinterher.
Doch Russland wandelt auch wirtschaftspolitisch auf dünnem Eis. Es
mischt bei den wichtigsten Industriestaaten der Welt mit, auch wenn 
die Daten dies noch als Hochstapelei entlarven. Die Zugehörigkeit zur
G-8-Gruppe ist ein Wechsel auf die Zukunft. Deckung findet er nur, 
wenn Glaubwürdigkeit und Seriosität dies untermauern. Nun gibt Shell 
gezwungenermaßen die Kontrollmehrheit an Sachalin-2, dem größten 
Energieprojekt der Welt, ab. Nutznießer ist der Staatskonzern 
Gasprom. Russland änderte die Spielregeln für eine auf 90 Jahre 
erteilte Konzession, weil es die Kontrolle über das Projekt 
zurückgewinnen wollte. Der Kreml weiß, dass sich der Faktor Energie 
als politisches Druckmittel ausbeuten lässt. Das sollte den Westen 
wachrütteln.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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