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Rheinische Post: Terror geht weiter

Düsseldorf (ots)

Von Joachim Mies
Nach der Volkssweisheit, dass Totgesagte länger leben, hockt 
Al-Qaida-Chef Osama bin Laden vermutlich weiter in seinem Versteck in
der pakistanischen Einöde und pflegt seinen Hass auf die westliche 
Welt. Vielleicht aber ist der Terror-Führer, über dessen 
Gesundheitszustand oder sogar Ableben schon mehrfach spekuliert 
worden ist, dieses Mal tatsächlich an den Folgen einer 
(Typhus-)Erkrankung gestorben. Das würde vielerorts mehr als nur 
klammheimliche Freude auslösen. An der globalen Terror-Gefahr jedoch 
würde es wenig ändern.
Gewiss: Bin Laden hat dem religiös verbrämten Terrorismus ein Gesicht
gegeben. Doch die Zeiten einer einzelnen, weltweit die 
extremistischen Fäden spinnenden Führergestalt scheinen vorbei zu 
sein. Geheimdienste berichten von zahlreichen neuen, von al Qaida 
unabhängigen Terrorzellen, die eigene Interessen verfolgen. Und dafür
nicht vereinzelter Video-Botschaften bedürfen, sondern sich des 
Internets bedienen, in dem schon rund 5000 radikalislamische Seiten 
vergiftetes, gegen alles Westliche gerichtetes Gedankengut 
verbreiten. Um solche Entwicklungen müssen wir uns mehr Sorgen machen
als um das Wohlergehen eines Terroristen, der inzwischen vor allem 
vom Mythos lebt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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