All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Vom Aufschwung entwöhnt

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Die Börse boomt, die Geschäftsaussichten sind günstig, die Firmen 
stellen sogar wieder ein. Ein normaler Konjunkturzyklus beginnt. Nach
fünf schwachen Jahren in Folge sind die Deutschen von höheren 
Wachstumsraten so entwöhnt, dass sie den Aufschwung wie ein Wunder 
empfinden.
Doch es geht - wie immer in der Wirtschaft - mit rechten Dingen zu. 
Nach jeder Dürreperiode beginnt irgendwann wieder eine Blütezeit. 
Doch das ist auch das Tückische an der neuen Situation. Wenn die 
Wachstumsraten anzogen, haben sich die Politiker noch jedes Mal 
sofort in den Sessel zurückgelehnt. Das war im Boomjahr 2000 so und 
auch in den Anfangsjahren der Wiedervereinigung. Als Folge blieben 
wichtige Reformen aus. Unpopuläre Vorhaben wie Kürzungen der 
Sozialleistungen oder Subventionen wurden kurzerhand vertagt. Auch 
die Große Koalition hat bislang wenig Mut gezeigt. Schon 2007 könnte 
die höhere Mehrwertsteuer die Konjunktur wieder bremsen. Manche sehen
gar in den Vorzieheffekten den Hauptgrund für den derzeitigen 
Aufschwung. Die Koalition könnte umgekehrt die bessere 
Wirtschaftslage für Reformen nutzen. Insbesondere im Arbeitsmarkt. 
Wenn man etwas leichter einen neuen Job findet, fällt es vielen 
Arbeitnehmern leichter, auf Privilegien wie übertriebenen 
Kündigungsschutz oder zu kurze Arbeitszeiten zu verzichten.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 13.02.2006 – 22:33

    Rheinische Post: Hinein in die City

    Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Das Pendel ist längst umgeschlagen. In Nordrhein-Westfalen haben die meisten Städte erkennen müssen, dass es ein Fehler war, immer mehr Supermärkte und Discounter "auf der grünen Wiese" anzusiedeln. Nach den Folgen muss man inzwischen nicht mehr lange suchen: Vielen Innenstädten droht die Verödung. Immer mehr Ladenraum steht leer; in den Fußgängerzonen "blüht" ...

  • 13.02.2006 – 22:30

    Rheinische Post: Der Job danach

    Düsseldorf (ots) - Von Thomas Wels Was darf ein ehemaliges Regierungsmitglied in seinem Leben danach beruflich machen? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Vor dem Hintergrund des vielfach beklagten Mangels an Fachkompetenz in deutschen Parlamenten ist Besonnenheit Trumpf. Was geht, was nicht geht, entspringt derzeit dem Gewissen der Betroffenen. Deshalb kann der Ex-Wirtschaftsminister Müller zu dem Unternehmen wechseln, das einst mit einem ...

  • 13.02.2006 – 22:27

    Rheinische Post: Der alte Mann und die SPD

    Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim Kaum ist der Alte weg, tanzen die Jungen zügellos auf dem Tisch. Oder umgekehrt: Endlich ist der Alte weg, da können die Jungen sich wieder um sich selbst kümmern. So in etwa funktioniert die Logik, nach der zurzeit in der Spitze der SPD Politik gemacht wird. Das ist, da wird man dem aus Schröder-Zeiten gestählten Vize-Kanzler Müntefering wohl beipflichten müssen, ...