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Rheinische Post: Die UN-Posse

Düsseldorf (ots)

Von Jens Voss
Soll man lachen, staunen  oder weinen? Deutschland ist ein Fall 
für die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen. Die UN 
schicken uns Sonderberichterstatter Vernor Muñoz, der eine Woche lang
prüfen soll, ob hier das Recht auf Bildung verletzt wird. Grund: der 
PISA-Test, der Deutschland schwere Versäumnisse bei der 
Chancengleichheit bescheinigt. Dieser Befund ist nicht kleinzureden -
dennoch fragt man sich, ob der Herr Kommissar nichts Besseres zu tun 
hat. Das Traurige ist doch: Die Würde der Menschenrechte wird durch 
solche seltsamen Dienstreisen nicht geschützt, sondern eher 
weichgespült, weil Probleme verglichen werden, deren Vergleich sich 
verbietet: Während Herr Muñoz hier mit der Lupe nach 
Chancen-Ungleichheiten sucht, kommen in anderen Weltgegenden Kinder 
nicht zu ihrem Recht auf Bildung, weil sie Hungers sterben oder 
versklavt oder umgebracht werden.
Die Vereinten Nationen, die so viele Menschen als Hüterin der 
Weltgerechtigkeit verehren, sind manchmal eben auch nur eine Behörde,
in der bürokratische Abläufe sinnfrei abschnurren  Spesenrittertum 
inbegriffen. Das Geld, das Muñoz in deutschen Hotels verjubelt, wäre 
als Spende für Hilfsprojekte gegen Kinderarbeit besser angelegt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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