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Schulen steht dunkler Herbst bevor Kommentar Von Christian Schwerdtfeger

Düsseldorf (ots)

Derzeit sind in NRW rund 7000 Schüler und nahezu 600 Lehrer in Quarantäne. Oder andersherum betrachtet: 99 Prozent der Schüler und 96,7 Prozent der Lehrer nehmen am Präsenzunterricht teil. Man könnte also sagen, dass die verordneten Sicherheitsmaßnahmen greifen und der Wegfall der Maskenpflicht sich kaum negativ ausgewirkt hat. Doch der Eindruck trügt. Dass die Schulen bislang vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind, dürfte vor allem den äußeren Umständen - sprich der Jahreszeit - zu verdanken sein und nicht den Hygieneplänen der Kultusministerkonferenzen. Die aktuellen Zahlen für die Schulen spiegeln nur das allgemein noch eher überschaubare Infektionsgeschehen in Deutschland wider. Die "Stunde der Wahrheit" steht noch bevor, sobald es in den Herbst und Winter geht, wenn die normale Erkältungs- und Grippewelle beginnt, von der man in der Coronakrise bislang verschont geblieben ist. Und dann steht zu befürchten, dass die Infektionszahlen sehr schnell steigen werden und das Schulsystem sogar in seiner bekannten Form zusammenbrechen könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich die Reihen der Schüler in den Klassenzimmern in der dunklen Jahreszeit lichten werden - vermutlich nicht, weil so viele an Corona erkranken, sondern weil ein Großteil mit leichtesten Erkältungssymptomen zu Hause bleiben wird. Ein geregelter Unterricht im Klassenverband wird somit im Spätherbst kaum aufrecht zu halten sein. Die Landesregierung ist gefordert, schnellstmöglich einen Plan für ein solches Szenario vorzulegen; auch ein parteienübergreifender Schulgipfel mit Eltern, Schülern und Lehrern, wie ihn die SPD fordert, sollte in Betracht gezogen werden. Ansonsten droht ein ähnliches Chaos an den Schulen wie im Frühjahr.

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