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Rheinische Post: Kommentar
Bischöfe stolpern in den Reformweg = Von Lothar Schröder

Düsseldorf (ots)

Darauf kann es unterschiedliche Reaktionen geben. Entweder sieht man im Fremdkörper eine Bestimmung, nicht jedem Zeitgeist hinterherzuhecheln. Oder es wird versucht, wieder Anschluss an die Gesellschaft zu finden, nicht mit völlig neuen Botschaften, aber doch in anderer Gestalt. Zur zweiten Lösung hatten sich im Frühjahr die Bischöfe entschlossen - wenngleich nicht aus freien Stücken. Es waren die desaströsen Ergebnisse der Missbrauchsstudie, in der ein Grund für sexualisierte Gewalt von Priestern im "System Kirche" ausgemacht wurde.

Unter diesem Vorzeichen steht der synodale Reformweg, der jetzt in Fulda einen Satzungsentwurf bekam und ab dem 1. Advent gemeinsam mit Laien gegangen werden soll. Die Beratungen der Bischöfe dokumentieren jedoch, wie schwer es ist, eine gemeinsame Linie zu finden und den Geist des Aufbruchs spüren zu lassen. Stattdessen: Störmanöver, Initiativen in Rom, Unterstellungen. Die Bischöfe beschreiten nicht gerade beherzt den Reformweg. Sie stolpern voran. Immerhin, mag man sagen. Doch ist zu befürchten, dass die Gangart ungenügend sein wird.

Dabei hat Kirche gerade der Gesellschaft im 21. Jahrhundert viel zu sagen. Die Bewahrung der Schöpfung gehört zu ihrem christlichen "Grundsatzprogramm". Auch darum muss sie sich der Gesellschaft viel stärker zuwenden. Eine Kirche ohne Menschen wird zur Sekte.

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