All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Telekom setzt auf Spezialdienste im Internet
Breitbandziel für NRW soll 2018 erreicht sein

Düsseldorf (ots)

Die Deutsche Telekom bereitet Spezialdienste im Internet vor, bei denen ein Teil des Datenverkehrs bevorzugt durchgeleitet wird. "Es ist gut, dass wir künftig beim Internetverkehr etwas differenzieren können, um manche sensible Dienste erst zu ermöglichen", sagte Niek Jan van Damme, für Deutschland zuständiger Konzernvorstand, der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Mit einem Zwei-Klassen-System habe das jedoch nichts zu tun, sagte van Damme: "Mit garantierter Übertragungsqualität können wir beispielsweise ermöglichen, dass Ärzte Operationen live verfolgen können. Die meisten Anwendungen werden wir wohl bei der Kommunikation zwischen Maschinen sehen - eher Geschäftsanwendungen als Angebote für Privatkunden." Auch für Online-Spiele, die sehr schnelle Reaktionszeiten brauchen, könnten garantierte Übertragungsqualitäten sinnvoll sein.

Scharf wies van Damme den Vorwurf zurück, mit solchen Angeboten die Netzneutralität zu gefährden: "Um das mal klar und unmissverständlich zu sagen, die Deutsche Telekom steht für Netzneutralität. Aber ein freies und offenes Internet bedeutet auch, dass möglichst viele neue Dienste entstehen können. Also müssen wir für manche Angebote auch die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen. Sonst würden wir die neuen Dienste ja faktisch verhindern - das wäre genau das Gegenteil eines freien Internets."

Die neuen Dienste werden sich ab 2020 mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G richtig durchsetzen, glaubt Van Damme: "Mit 5G werden sichere und verzögerungsfreie Übertragungswege besser möglich. Bei selbstfahrenden Autos muss die Warnung vor einer Kollision zwischen den Fahrzeugen im Millisekundenbereich erfolgen. Wenn Roboter untereinander Teile übergeben, müssen sie auch extrem schnell kommunizieren. Und wenn Ärzte einen Operationsroboter steuern, ist ja auch klar, dass etwa die Informationen der Tastsensoren in Echtzeit übertragen werden müssen."

Um neue Dienste zu ermöglichen, wird die die Telekom sich von reinen Netzbetrieb verabschieden. Van Damme: "Die Telekom wird ihr Geschäftsmodell mit der nächsten Mobilfunkgeneration erweitern. Natürlich leiten wir dann nicht mehr nur Daten durch, sondern bieten zunehmend auch entlang der Datenautobahnen Speicher- und Rechenkapazitäten an." Hintergrund ist, dass Daten nur mit extrem kurzer Verzögerungszeit übertragen werden können, wenn der Speicher maximal 100 Kilometer entfernt steht.

Optimistisch äußerte sich van Damme dazu, dass in NRW bis 2018 rund 95 Prozent der Bevölkerung einen sehr schnellen Internetzugang erhalten werden: "Laut Breitbandatlas haben ja 75 Prozent der Haushalte schon einen Zugang von mindestens 50 Megabit/Sekunde und wir bauen weiter aus. Ende 2018 werden wir - sofern die regulatorischen Rahmenbedingungen gegeben sind - von den 9,9 Millionen Anschlüssen in NRW rund 8,5 Millionen Anschlüsse, das heisst 86 Prozent, durch eigene Investitionen mit Bandbreiten bis zu 100 MBit/s im Download und mit bis zu 40 MBit/s im Upload anbieten." Den Rest werde die Telekom dann mit "Kooperationen, bei denen die öffentliche Hand einen Teil der Kosten übernimmt" sowie mit Mobilfunk erschließen".

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 27.05.2016 – 20:21

    Rheinische Post: Kommentar / Bits statt Braunkohle = Von Antje Höning

    Düsseldorf (ots) - Mehr als 50 Jahre lang hat der Steuerzahler die Steinkohle gefördert, Milliarden flossen ins Ruhrgebiet. Doch zukunftsfähig ist das Revier nicht geworden. Es zieht das Land runter, NRW ist mit seinem Null-Wachstum Schlusslicht der Länder. Auch die Perspektiven sehen düster aus. Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen stehen ähnlich schlecht da ...

  • 27.05.2016 – 20:20

    Rheinische Post: Kommentar / G 7 enttäuscht = Von Eva Quadbeck

    Düsseldorf (ots) - In der Bekämpfung der Flüchtlingskrise ist es beim G 7-Gipfel nicht gelungen, ein starkes Signal zu setzen. Das ist beklagenswert. Denn wer auf der Welt soll bei der Linderung dieses Dramas voranschreiten wenn nicht die wohlhabendsten Länder dieser Erde? Dabei wäre es möglich gewesen, Selbstverpflichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingskontingenten einzugehen und damit ein Zeichen der Solidarität ...