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Rheinische Post: Cameron ist fällig

Düsseldorf (ots)

Kommentar von Martin Kessler

In Demokratien muss der Inhaber eines Staatsamtes zurücktreten, wenn er bewusst getäuscht oder verschleiert hat und dabei erwischt wurde. Das gilt erst recht im Mutterland der Demokratie, in Großbritannien. Der verstorbene Vater des britischen Premiers David Cameron stand auf der Liste von Personen, die an Briefkastenfirmen in Panama beteiligt waren. Cameron junior hat auf Nachfrage den Eindruck erweckt, er hätte damit nichts zu tun. Jetzt musste er zugeben, dass er bis kurz vor Amtsbeginn doch beteiligt war. Er ist damit der Täuschung überführt. Sein Rücktritt ist fällig. Der britische Regierungschef schadet übrigens mit diesem Verhalten nicht nur seinem Land, sondern auch Europa. Denn Cameron hat den Verbleib Großbritanniens in der EU zu seiner Sache gemacht. Mit seinem verheerenden Krisenmanagement hat er erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Gut möglich, dass viele jetzt für einen Austritt stimmen, weil sie die EU-Elite für einen demokratiefeindlichen Club von Reichen halten, die keine Steuern zahlen. Dieses Zerrbild kann er nur durch Rücktritt heilen.

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