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Rheinische Post: Kommentar: Gerechtes Kirch-Urteil

Düsseldorf (ots)

Nach der Steuer-Razzia ist das Urteil im Kirch-Verfahren der zweite Nackenschlag binnen weniger Tage für die Deutsche Bank. Aber er war absehbar. Die Frage, ob der frühere Vorstandssprecher Rolf Breuer sich 2002 so freimütig über die Kreditwürdigkeit Leo Kirchs äußern durfte, war nie eine. Es gibt ein Bankgeheimnis, und das schützt Kreditnehmer davor, dass jemand in der Öffentlichkeit leichtfertig drauflosredet. Genau das hat Breuer getan, und darum geht das Urteil in Ordnung. Die Frage, ob Kirchs Reich auch ohne das Interview in die Pleite geschliddert wäre, spielt dabei keine Rolle. Ein Vergleich, auf den sich die Bank nicht einlassen wollte, wäre vermutlich billiger geworden als der Schadenersatz, der jetzt fällig werden könnte. Allerdings wäre es falsch, dem Konzern Sturheit vorzuwerfen. Ein voreiliger Vergleich hätte ihm schnell Ärger mit den eigenen Aktionären eingebrockt. So hat das Unternehmen gepokert - und am Ende verloren. Wie Breuer, dessen Name immer mit diesen Vorfällen verbunden bleibt. Und wie Kirch, der im Streit mit der Bank bis zu seinem Tod keinen Frieden fand.

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