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Rheinische Post: Vorbild für Türkei

Düsseldorf (ots)

Der ungelöste Kurdenkonflikt ist eine schwere Belastung für das türkische Bestreben, eines Tages der Europäischen Union beitreten zu können. Ankara weiß, dass es ohne die Befriedung dieser von Gewalt und Terror geprägten Auseinandersetzung keinen Beitritt geben wird. Die EU wird sich keinen Großkonflikt ins Haus holen. Das kann ihr auch niemand verdenken. Insofern liegt es im eigenen Interesse Ankaras, ohne Aufgabe seiner territorialen Einheit, einen Ausgleich mit den Kurden anzustreben. Es ist ein enormer Fortschritt und ein ermutigendes Zeichen, dass beide Seiten endlich miteinander reden. Für die EU ist der Konflikt auch nichts Abstraktes: Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Ländern leben jede Menge Kurden, die ihre Heimat asylsuchend verlassen haben. Den Umgang mit Terroristen, die unter dem Vorwand des Separatismus bomben und morden, kennen auch die Iren oder die Spanier. Der in Nordirland gefundene Weg der Einbindung der IRA taugt als Grundlage für die Lösung des türkisch-kurdischen Konfliktes. Ihn zu betreten, bleibt schwierig, weil beiderseits Extremisten und Nationalisten noch auf Gewalt setzen. Sie müssen von der Perspektivlosigkeit ihres Tuns überzeugt werden.

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