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Rheinische Post: Käßmanns Chancen Kommentar Von Frank Vollmer

Düsseldorf (ots)

Das Gute vorweg: Der Evangelischen Kirche in
Deutschland muss um ihre Außenwirkung in den kommenden sechs Jahren 
nicht bange sein. Mit Margot Käßmann haben die deutschen Protestanten
bis 2015 eine Frau an der Spitze, die weiß, wie man in einer immer 
weniger christlichen Umwelt vom Glauben sprechen sollte. Gleichzeitig
steht nicht zu befürchten, dass jetzt eine selbstzerstörerische 
Anbiederung der evangelischen Kirche an den Zeitgeist wieder Raum 
greift. Dafür haben schon ihre Vorgänger gesorgt, und Käßmann wird 
das nicht ändern. Sie hat alle Chancen, eine auch theologisch starke 
Ratsvorsitzende zu werden. Der Vertrauensvorschuss ist jedenfalls 
riesig.
Käßmanns Stern strahlt freilich auch deshalb so hell, weil in Ulm 
keine Konkurrenten in Sicht waren, die ihr den Vorsitz streitig 
machen konnten oder wollten. Stattdessen verhakten sich die Synodalen
lieber in erschöpfenden Proporz-Scharmützeln, die am Ende dazu 
führten, dass der letzte Ratssitz unbesetzt blieb. Die evangelische 
Kirche kann sich solche Kindereien nicht leisten. Allein im 
vergangenen Jahr hat sie 160.000 Mitglieder verloren. Margot Käßmann 
hat gesagt, sie wolle die Menschen wieder für Kirche begeistern. Man 
wird sie daran messen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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