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Rheinische Post: Die Skandal-Röhre

Düsseldorf (ots)

Von Ulli Tückmantel
Bis gestern war schwer vorstellbar, dass das dokumentierte Ausmaß 
der Pannen, Planabweichungen und Peinlichkeiten rund um die heftig 
umstrittenen CO-Pipeline des Bayer-Konzern qualitativ noch zu 
überbieten wäre. Nun muss die Bezirksregierung bestätigen, dass nicht
nur die Rohrstärken der Pipeline eigenmächtig verringert wurden. Dass
kleinere Schutzmatten als verlangt über der Leitung mit dem 
lebensgefährlichen Kohlenmonoxid verlegt wurden. Dass die gebaute 
Pipeline von der geplanten Trasse teils um bis zu 80 Meter abweicht. 
Nein, die von Bayer beauftragte Wingas GmbH hat die CO-Pipeline und 
eine Erdgas-Hochdruckleitung zu allem Überfluss auch noch über 
Kilometer durch ein Gelände verlegt, dass sie trotz klarer Auflagen 
und mehrmaliger Aufforderung zuvor nicht auf Blindgänger und andere 
Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht hat. Damit geht es 
in der Diskussion um die Skandal-Röhre nun endgültig nicht mehr 
darum, ob sie für den Industrie-Standort nötig oder überflüssig ist, 
ob sie gesetzliche Vorgaben übererfüllt oder für die Anwohner 
lebensgefährlich ist. Es geht jetzt eigentlich nur noch darum, wann 
die Umstände ihrer Planung, ihres Baus und der Bauüberwachung 
Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen werden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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