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Rheinische Post: Später Kompromiss

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Seit mehr als zehn Jahren versuchen die Abgeordneten im Bundestag,
dem Thema Spätabtreibung mit einem Gesetz das Grauen zu nehmen. 1997 
machte Tim Schlagzeilen - der Junge, der seine eigene Abtreibung 
überlebte und seitdem schwer behindert bei Pflegeeltern aufwächst.
Nun ist endlich ein Kompromiss in Sicht. Die Union hat einen großen 
Schritt auf die SPD zugetan, indem sie nicht länger den Paragraph 218
antasten möchte. Sie will vielmehr Beratungspflicht und Bedenkzeit 
vor einer Spätabtreibung im Schwangerschaftskonfliktgesetz regeln. 
Das ist vernünftig.
Die SPD-Politikerin Griese hat einen wichtigen Schritt auf die Union 
zugemacht, indem auch sie Beratung und Bedenkzeit für die Frauen 
fordert. Mit ihrem Vorschlag wird sie sich in der eigenen Fraktion 
nicht nur Freunde machen. Dennoch sind die Chancen für einen 
Kompromiss gut. Auch in der SPD ist der Wunsch groß, den werdenden 
Eltern zu helfen.
Noch wichtiger als eine gesetzliche Regelung der Spätabtreibung ist 
es, auch gesellschaftlich dafür zu sorgen, dass die Behinderung eines
Kindes allein kein Grund für eine Abtreibung sein darf. Behinderte 
Kinder haben das gleiche Recht auf Leben wie nicht-behinderte

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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