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Rheinische Post: Dialog mit Russland

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Strategie von Angela Merkel in der Behandlung Russlands ist 
richtig. Die Kanzlerin scheute sich beim deutsch-russischen Gipfel in
Petersburg nicht, mit klaren und eindeutigen Worten Russlands 
Fehlverhalten im Konflikt mit Georgien zu brandmarken. Merkels 
offensive Gesprächsführung ist nicht neu. Auch anderen Staatsführern 
hatte die Kanzlerin schon ins Gewissen geredet. Sie scheute sich 
nicht, US-Präsident Bush zu mahnen und die Schließung des 
Gefangenenlagers Guantanamo zu fordern. Warum sollte also Frau Merkel
bei Russlands Präsident Medwedew verschämt mit ihrer Meinung hinter 
dem Berg halten? Deutschland hält an der territorialen Unversehrtheit
Georgiens fest. Der Schwachpunkt ihrer Position ist auch den Russen 
bekannt, und sie fragen, warum wollte Angela Merkel dann die 
Unabhängigkeit des Kosovo?
Die Kanzlerin setzt trotz allem auf den Dialog mit dem Kreml. Ihre 
Doppelstrategie aus Kritik und Kooperation soll einer 
Verschlechterung der Beziehungen vorbeugen. Das haben die Russen 
verstanden. Medwedew gab sich diesmal konzilianter als beim Treffen 
mit Merkel vor wenigen Wochen in Sotschi. Deutschland ist Russlands 
wichtigster Handelspartner - ein Argument gegen einen neuen Kalten 
Krieg.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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