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Rheinische Post: Gespaltene EU

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Europäische Union ist in der Frage gespalten, wie man künftig 
mit Russland umgehen soll. Der Sondergipfel, der Russlands überzogene
Reaktion im Kaukasus beantworten wollte, fand den kleinsten 
gemeinsamen Nenner: Man verurteilte Moskaus Machtdemonstration. Die 
nächste Runde beim Partnerschaftsabkommen wurde verschoben, nicht 
abgesagt. Das alles verkleistert die offensichtliche Kluft zwischen 
den Interessen des Baltikums und Osteuropas und den Belangen der 
Deutschen und Franzosen. Spürbare Sanktionen wird es nicht geben, 
obwohl das Thema in der vergangenen Woche noch nicht tabu war. Die 
Beziehungen zwischen Moskau und Brüssel haben einen Scheideweg 
erreicht, den die wenigsten aber ernsthaft beschreiten wollen. So 
bleibt es bei starken Worten und schwachem Handeln. Von einem 
gemeinsamen, starken europäischen Signal kann keine Rede sein. Wenn 
die EU auf den Tisch haut, legt sie in der Regel ein Kissen unter.
Die EU will ihre Zusammenarbeit mit Moskau überprüfen und sich damit 
bis Mitte November Zeit lassen. Berlin und Paris setzen auf Dialog, 
und angesichts enormer Weltprobleme sind wir bei deren Lösung auch 
auf Russland angewiesen. Moskau sitzt leider am längeren Hebel, und 
das weiß der Kreml.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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