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Rheinische Post: Beck ist nicht das Problem der SPD Kommentar VON GREGOR MAYNTZ

Düsseldorf (ots)

Putschstimmung in der SPD? Das letzte Mal, dass
die Partei ihren Vorsitzenden gegen dessen Willen ersetzte, steckt 
den Genossen noch in den Knochen. Es war der Wechsel vom behäbigen 
Rudolf Scharping zum mitreißenden Oskar Lafontaine. Die Probleme der 
SPD haben nicht nur mit der Agenda-Politik Schröders zu tun, sondern 
auch mit dem Attacken-Populismus Lafontaines. Dieser als Schreckbild 
und keiner, der sich wirklich als Alternative anbietet  es steht 
nicht zu erwarten, dass die SPD Beck in die Wüste schickt. Es sei 
denn, er schmeißt selbst hin. Auf einem anderen Blatt steht die 
Kanzlerkandidatur. Beck ist gut beraten, seine Karten erst 2009 
aufzudecken. Er hat nicht nur das Recht des ersten Zugriffs, er hat 
auch das Vorschlagsrecht, muss also nicht selbst zugreifen. Aber wer 
auch immer ins Rennen geht  die Frage, wie seine Partei es denn mit 
der Linkspartei hält, ist überragend wichtig geworden. Mit seinem 
politischen Instinkt hat Beck das längst begriffen. Doch beim ersten 
Lösungsversuch hat er schwere Fehler gemacht. In Hessen die 
Kooperation vor der Wahl auszuschließen und nach der Wahl zuzulassen,
zerstört jede Glaubwürdigkeit. Die Frage hat das Potenzial, die 
Volkspartei SPD aufzureiben. Zur Antwort braucht sie einen starken 
Vorsitzenden. Selten war ein Wunsch so doppelsinnig, wie der an den 
erkrankten Beck: "Gute Besserung!"

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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