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Rheinische Post: Finten der Taliban

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Geiseldramen in Afghanistan haben nichts von ihrem Schrecken 
verloren, nur weil die Taliban-Täter zwei südkoreanische Geiseln frei
gelassen haben. Die fintenreichen Taliban haben sich dadurch auch 
nicht zu Wohltätern entwickelt, denen die Menschheit nun mit 
Hochachtung begegnen müsste. An den Händen der Koranschüler klebt 
Blut, weil sie einen Deutschen und zwei Koreaner bereits umgebracht 
haben. Dies geschah aus Berechnung, denn mit den Morden sollte auf 
die Menschen dort Druck ausgeübt werden. Sie sollten ihre Regierungen
gleichsam zu einem Kurswechsel in der Afghanistan-Politik zwingen. Es
sollte die radikal-islamischen Taliban nachdenklich machen, dass ihr 
menschenverachtendes Vorgehen auch immer stärker in der islamischen 
Welt auf Widerspruch trifft.
Die Taliban fordern von der Bundesregierung als Gegenleistung für die
Freilassung des Deutschen den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. 
Dies ist unrealistisch, weil Deutschland dann einer Erpressung 
nachgeben würde. Der Druck auf die afghanischen "Regionalfürsten" 
muss endlich spürbar werden. Die Taliban können nur wie Fische im 
Wasser schwimmen, wenn ihr Biotop des Übels geschützt wird. Und genau
das tun die regionalen Warlords.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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