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Der Tagesspiegel: Tagesspiegel dokumentiert geheime Liste der HRE-Gläubiger

Berlin (ots)

Die mit Steuergeld vor der Insolvenz gerettete
Großbank Hypo Real Estate (HRE) benötigt voraussichtlich weit mehr 
zusätzliches Kapital aus der Staatskasse als bisher bekannt. Das 
berichtet der Tagesspiegel am Sonntag unter Berufung auf Unterlagen 
und Berechnungen der Münchner Niederlassung der  Bundesbank. Darin 
heiße es unter der Überschrift "Eigenkapital-Szenarien", dass im 
Bestand an Wertpapieren und Krediten der HRE-Gruppe "unrealisierte 
Verluste" in Höhe von 16,3 Milliarden Euro enthalten seien. Würden 
diese in die Gewinn- und Verlustrechnung einberechnet, wären 
insgesamt 26 Milliarden Euro nötig, um die Bank mit ausreichend 
Eigenkapital auszustatten, kalkulierten die Aufseher der Bundesbank.
Bisher hat die Bundesregierung gut drei Milliarden Euro für die 
Verstaatlichung der Bank und eine anschließende Kapitalerhöhung 
ausgegeben. Kürzlich war bekannt geworden, dass bis Ende des Jahres 
eine weitere Kapitalerhöhung von bis zu sieben Milliarden Euro 
geplant ist. Nun legt die Bundesbank-Berechnung nahe, dass auch das 
noch nicht reichen wird, um die Bank zu sanieren, sondern womöglich 
noch einmal so viel Kapital benötigt wird. Ein Sprecher der HRE in 
München erklärte dazu, das Szenario der Bundesbank sei "nicht 
realistisch". Die dort angegebenen unrealisierten Verluste seien als 
"stille Lasten" auch im Geschäftsbericht erwähnt. Geplant sei, diese 
"über die Zeit marktschonend und werterhaltend" abzubauen. Nur weil 
einige Kreditnehmer derzeit an Bonität verloren hätten, heiße dies 
nicht, dass sie am Ende nicht zahlen könnten. Einen "konkreten 
Kapitalbedarf" könne man daraus nicht ableiten.
Dagegen hatte jedoch auch der im Juli ausgeschiedenen 
Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Endres das Portfolio der HRE als 
"hoch problematisch" bezeichnet.  Die Bank habe "ganz klar ein 
Solvenzproblem" monierte er, es würde ihn deshalb "nicht wundern, 
wenn zehn Milliarden Euro Kapitalspritze nicht reichen würden".
Parellel dazu dokumentiert der Tagespiegel erstmals die bisher 
amtlich geheim gehaltene Liste der unbesicherten Gläubiger der HRE 
zum Zeitpunnkt der Vereinbarung des Rettungspakets. Diese seien mit 
Hilfe der staatlich garantierten Kredite der HRE freigekauft worden 
und somit die wesentlichen Begünstigten der HRE-Rettung. Dennoch 
hätten sie keinen Cent dazu beitragen müssen, schreibt das Blatt. An 
der Spitze der Liste stehen mit jeweils mehr als zwei Milliarden Euro
unbesicherter Forderungen gegenüber der HRE die italienische 
Unicredit mit ihrer Tochter Hypo-Vereinsbank (HVB) und die Bayern LB.
Dahinter folgen  die Versicherungsgruppe HUK Coburg und die Deutsche 
Bank mit Forderungen von mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Bei Nennung der Quelle "Tagesspiegel am Sonntag" stehen Ihnen die 
gesamten Informationen zur freien Verfügung. Nachfragen bitte unter 
030 26009 421.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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