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Der Tagesspiegel: GKV-Spitzenverband kritisiert Finanzzusagen für Ärzte und Kliniken Vorstandschefin Pfeiffer: Mediziner leben nicht an der Armutsgrenze

Berlin (ots)

Berlin - Der neue Spitzenverband der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) hat die Zusage von Gesundheitsministerin 
Ulla Schmidt (SPD) kritisiert, Kliniken und niedergelassene Mediziner
finanziell besser auszustatten. "Wenn die Ministerin sagt, dass Ärzte
und Krankenhäuser mehr bekommen sollen, muss sie auch sagen, woher 
das Geld kommen soll", forderte die Vorstandsvorsitzende Doris 
Pfeiffer im Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe).
Bei den Ärzten müssten die Honorare nur besser verteilt werden, 
sagte Pfeiffer. "Insgesamt mehr Geld auszugeben, halte ich nicht für 
notwendig." Im Schnitt verdienten niedergelassene Mediziner vor 
Steuern mehr als 120 000 Euro - die Einnahmen durch Privatversicherte
und andere Leistungen eingerechnet. "Ich denke, das ist nicht an der 
Armutsgrenze." Außerdem müsse man fragen, wieviele Ärzte für eine 
gute Versorgung nötig seien. Seit Anfang der 90er Jahre habe sich 
ihre Zahl um 30 Prozent erhöht.
Auch für die Kliniken zahlten die Krankenkassen "genug um den 
laufenden Betrieb gut zu finanzieren", so Pfeiffer, Das Problem sei 
aber, dass die Länder ihren Investitionsverpflichtungen nicht 
nachkämen. Wenn Umbau und Neuorganisation nicht möglich seien, erhöhe
das die Betriebskosten, sagte die Verbandschefin vor dem Treffen der 
Gesundheitsminister in dieser Woche in Plön. "Nun sind die Länder in 
der Pflicht, ihren Teil für die ausreichende Finanzausstattung der 
Krankenhäuser auch tatsächlich zu übernehmen."
Pfeiffer kritisierte erneut den geplanten Gesundheitsfonds. "Die 
Kassen stehen untereinander im Wettbewerb, haben aber keine 
Möglichkeit mehr, die Beitragshöhe zu beeinflussen", sagte sie. 
Allerdings müssten sie, wenn das Geld nicht reiche,    Zusatzbeiträge
erheben, die allein von den Versicherten zu zahlen seien. Weil die 
Krankenkassen  "alles tun, um dies zu vermeiden", sei der finanzielle
Druck "immens". Dies habe auch Folgen für die Patientenversorgung, 
sagte die Verbandschefin. "Ich höre, dass es eine sehr abwartende 
Haltung hinsichtlich neuer Vereinbarungen etwa für besondere 
Versorgungsangebote gibt."
Der GKV-Spitzenverband ist Teil der Gesundheitsreform und nimmt an
diesem Dienstag seine Arbeit auf. Er bündelt die Interessen der mehr 
als 200 gesetzlichen Krankenkassen.
Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder 
030/26009-389 (Politikredaktion).

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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