"Biohacker" arbeiten an Leuchtpflanzen
Hamburg (ots)
Wenn es nach einer Gruppe kalifornischer "Biohacker" geht, können wir Energiesparlampen bald vergessen. Dann werden nämlich Zimmerpflanzen unsere Wohnungen beleuchten. Das berichtet die Zeitschrift P.M. MAGAZIN (Ausgabe 12/2013).
Was wie Science-Fiction anmutet, ist der visionäre Traum von Mathematiker Antony Evans, Biochemiker Kyle Taylor und Molekularbiologe Omri Amirav-Drory. Ihr Projekt "Glowing Plant" (leuchtende Pflanze) entstammt keinem aus Staatsgeldern finanzierten Forschungsvorhaben, sondern ist eines der revolutionären Garagenprojekte, wie sie in den USA schon öfter erfolgreich gestartet wurden.
Die Idee der jungen Akademiker: In der Tierwelt ist die Biolumineszenz, also die Fähigkeit, Licht zu erzeugen, bereits vorhanden. Beim Glühwürmchen wird dabei der Leuchtstoff Luciferin mit Hilfe eines Enzyms (Luciferase) oxidiert, sodass Energie in Form von Licht frei wird. Einige Meerestiere gehen eine Symbiose mit nachtleuchtenden Meeresbakterien ein und erzeugen so den Schein. Warum also nicht einfach die Eigenschaften von Glühwürmchen und Tintenfischen auf Pflanzen übertragen?
Das Startkapital für ihr Vorhaben sammelten die Biohacker über die Internet-Crowdfunding-Plattform "Kickstarter". "Wir hatten 65.000 Dollar anvisiert, aber wir ahnten nicht, dass die Sache auf so großes Interesse stoßen würde", jubelt Antony Evans. Mehr als 8.000 Internetnutzer spendeten insgesamt fast 500.000 Dollar. Die Garagenforscher versprechen jedem, der 40 Dollar spendet, ein Päckchen mit 50 Samen einer Leuchtpflanze. Für 150 Dollar Unterstützung gibt es eine nachtleuchtende Rose, für 250 Dollar ein "Do-it-yourself Maker Kit". Spender von 10.000 Dollar sollen sich sogar namentlich im genetischen Code der Leuchtpflanze verewigen können.
Wann die ersten Leuchtpflanzen zu bewundern sind und die Samen an die Unterstützer verschickt werden, ist noch unklar. Es könnte ein Weihnachtsgeschenk werden - wenn alles nach Plan verläuft. "Wir wollen uns derzeit voll auf unsere Arbeit konzentrieren und stehen erst wieder in sechs Monaten für Anfragen zur Verfügung", antwortet Projektchef Evans auf Nachfrage.
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