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Bayerische Volksbanken und Raiffeisenbanken vergeben Journalistenpreise 2017
Festveranstaltung im Literaturhaus München

München (ots)

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Freistaat haben heute Abend im Literaturhaus in München zum sechsten Mal seit 2012 herausragende journalistische Arbeiten ausgezeichnet. Die drei mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preise gingen an Jessica Seidel, Valerie Tielich und Simon Kunert für eine Artikelserie in "Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung", an Hannes Grassegger und Till Krause für einen Beitrag im "Süddeutsche Zeitung Magazin" sowie an Moritz Aisslinger für eine Reportage in "Die Zeit". Eine Jury hatte die Preisträger aus fast 70 Bewerbungen ausgewählt.

Gros: Ein Beitrag, um hochwertigen Journalismus zu honorieren

Der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), Jürgen Gros, würdigte in seiner Eröffnungsrede die Leistungen der Preisträger und hob den Stellenwert von hochwertigem Journalismus hervor. Es brauche Berichterstatter, "die auf der Suche nach Themen hartnäckig und unermüdlich ihren Spürnasen folgen. Die sich nicht abwimmeln lassen und immer wieder nachfragen." Da die klassischen Qualitätsmedien zunehmend Konkurrenz durch soziale Netzwerke erhalten, müsse jedoch auch darüber gesprochen werden, wie Unternehmen diese Form von Journalismus unterstützen können. Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken wollten mit ihren Preisen einen Beitrag dazu leisten, so Gros.

Henriette Löwisch, Leiterin der Deutschen Journalistenschule, rief die Wirtschaft in ihrer Festrede dazu auf, sich angesichts von "Filterblasen und Fake News" stärker bei der Förderung des journalistischen Nachwuchses zu engagieren. "Für die Zukunft der demokratischen Gesellschaft ist es überlebenskritisch, dass die Journalisten von morgen bessere und fähigere Journalisten sind als die von heute", sagte Löwisch.

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis

Die Redakteure Jessica Seidel, Valerie Tielich und Simon Kunert erhielten den Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis (Preisgeld: 8.000 Euro) zum Thema wirtschaftliche Bildung für ihre siebenteilige Artikelserie "Ostbayern 4.0" im "Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung". Darin beschäftigen sie sich intensiv mit der Frage, wie die Digitalisierung die Arbeitswelten kleiner und mittlerer Unternehmen aus dem Landkreis Straubing-Bogen verändert. Die Jury überzeugte die "breit angelegte und für eine Regionalzeitung aufwendige Recherche", auf der die Serie basiert. Die Laudatio hielt Gregor Peter Schmitz, Leiter des Hauptstadtbüros der Wirtschaftswoche und künftiger Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen.

Hermann-Schulze-Delitzsch-Preis

Der Hermann-Schulze-Delitzsch-Preis (Preisgeld: 8.000 Euro) für Verbraucherschutz ging an Hannes Grassegger und Till Krause. Sie erhielten die Auszeichnung für die Reportage "Im Netz des Bösen", erschienen im "Süddeutsche Zeitung Magazin". Mit investigativer Recherche deckten sie auf, unter welchen Bedingungen Mitarbeiter eines Dienstleisters im Auftrag von Facebook verstörende Inhalte wie Gewaltvideos und Hasskommentare auf der Social-Media-Plattform sichten und löschen. Die Jury urteilte: "Der Text hat die Tragweite des Themas früh erkannt und wirkt bis heute nach." Der Leiter des Instituts für Verbraucherjournalismus, Christoph Fasel, würdigte die Preisträger.

Förderpreis für junge Journalisten

Moritz Aisslinger nahm den Förderpreis für junge Journalisten (Preisgeld: 4.000 Euro) zum Themenfeld Digitalisierung entgegen. Er wurde ausgezeichnet für die Sozial-Reportage "Die armen Kinder vom Silicon Valley", erschienen in "Die Zeit". Darin beschreibt er eindringlich die Schattenseiten des Silicon Valley. Im vordergründig strahlenden und reichen "Zukunftslabor" der Welt gebe es eine erschütternde neue Armut. Die Jury urteilt, die bedrückende Reportage entlasse den Leser mit der Erkenntnis, "dass die IT-Riesen im Valley ihrer sozialen Verantwortung nur bedingt gerecht werden und ihre Spendenbereitschaft vielmehr einem Schweigegeld für ein nicht zu duldendes Versagen entspreche". Gerald Schneider, Ressortleiter Politik/Wirtschaft bei der Mediengruppe "Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung", übernahm die Laudatio für den Nachwuchsjournalisten.

Mehr Informationen über die Gewinner und ihre Arbeiten sowie Fotos von der Preisverleihung stehen ab 19:30 Uhr unter https://www.gv-bayern.de/journalistenpreise bereit.

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen 260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2016)

Pressekontakt:

Florian Ernst
Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
presse@gv-bayern.de
www.gv-bayern.de/presse

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