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Tag der Bildung 2017: Jugendliche beim Schritt in die Arbeitswelt unterstützen

Berlin (ots)

Zum heutigen Tag der Bildung diskutierten Fachexperten aus Bildung und Wirtschaft über die Zukunft der Beruflichen Bildung im F.A.Z. Atrium Berlin - Titel der Veranstaltung war "Zukunft ungewiss - Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf". In mehreren Talk-Runden wurden verschiedene Aspekte der Beruflichen Bildung beleuchtet: So sprachen unter anderem Martin Urban, Vorstand der Berliner Stadtreinigung, Timo Wille, Ausbildungsleiter der Berliner Verkehrsbetriebe und Christian Andresen, Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverband Berlin, über die Zukunft der Arbeit aus Sicht der Unternehmen. Der Bildungsjournalist Armin Himmelrath moderierte.

In einer der Runden stellte Keeper Bonase und seine Mentorin Nisa Ebrahim im Gespräch mit Christoph Selig, Leiter GoTeach Team der Deutschen Post DHL Group, das Projekt YouthCan vor. Das Projekt von SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützt Jugendliche in Südafrika mit Mentoren, unternehmerischen Schulungen und Trainings beim Übergang in die Arbeitswelt. Keeper Bonase fand über das Projekt eine Anstellung in einer Geschäftsstelle der DHL Group im südafrikanischen Johannesburg. "Weltweit sind derzeit 70,9 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 arbeitslos. Das liegt einerseits an fehlender Bildung, andererseits an fehlenden Jobs sowie an einer nicht an den jeweiligen Arbeitsmarkt angepassten Ausbildung", sagt Gerald Mauler, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit. "Bildung, Ausbildung und der Übergang in den Arbeitsmarkt müssen weltweit mehr in den Fokus rücken, um jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem Land zu ermöglichen sowie um Armut und Migration zu verhindern."

Wie ist es um die Berufliche Bildung in Deutschland bestellt? Diese Frage stellte sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung - der Fokus lag dabei auf den Berufsschulen. "Die Auswirkungen aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wie Digitalisierung, Wandel der Arbeit, Globalisierung und Migration verspüren auch die Auszubildenden und Lehrkräfte an Berufsschulen sehr deutlich. Wir sprachen in diesem Jahr bei bundesweit acht Dialogveranstaltungen mit über 220 Menschen, die uns berichteten, vor welchen immensen Herausforderungen viele Berufsschulen stehen", sagt Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. "Wir dürfen die Berufsschule als wichtige Bildungseinrichtung für etwa die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland nicht vernachlässigen. Sonst riskieren wir, dass eine von zwei tragenden Säulen unseres dualen Ausbildungssystems zusammenbricht, und verringern die Zukunftschancen vieler junger Menschen."

Andreas Schlüter, der Generalsekretär des Stifterverbandes, ergänzt: "Die duale Berufsausbildung in Deutschland ist gefährdet. Und das nicht nur wegen der zurückgehenden Zahl an Auszubildenden, sondern weil es einen dramatischen Mangel an Berufsschullehrern gibt. Gerade in den technischen Fächern gibt es kaum noch Studierende mit diesem Berufsziel. Das Studium ist für den Nachwuchs vielfach unattraktiv geworden und muss grundlegend reformiert werden." Ein vom Stifterverband im Rahmen seiner Berufsschullehrerinitiative gefördertes Expertennetzwerk hat dafür zum Tag der Bildung konkrete Forderungen vorgelegt. Diese reichen von einer professionellen Imagekampagne für das Studium über Masterstudiengänge für Quereinsteiger bis hin zu einem bundesweiten Förderprogramm für innovative Studiengänge. "In den Hochschulen müssen Freiräume entstehen, in denen zukunftsträchtige Modelle entwickelt und dabei die ganze Ausbildung auch von Grund auf neu gedacht werden können", so Schlüter.

Pressekontakt:

Moritz Kralemann
Stifterverband
Mobil: 0177-8401158
E-Mail: moritz.kralemann@stifterverband.de

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