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Europa bremst Innovation? Wie neue Regeln für Booking.com Gastgebern das Leben schwer machen

Europa bremst Innovation? Wie neue Regeln für Booking.com Gastgebern das Leben schwer machen
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Kleve (ots)

Die EU will den Markt für Buchungsplattformen fairer machen und trifft damit ausgerechnet die Gastgeber. Neue Vorschriften, strengere Transparenzregeln und immer höhere Anforderungen sorgen dafür, dass Betreiber von Hotels und Ferienwohnungen zwischen Bürokratie und Plattformabhängigkeit zerrieben werden.

Europa läuft Gefahr, den Gastgebern Chancen zu nehmen, statt sie zu stärken. Dieser Beitrag verrät, wie Gastgeber trotz neuer Regeln handlungsfähig bleiben und welche Strategien die Abhängigkeit von einzelnen Plattformen reduzieren.

Vom geschlossenen Markt zur Plattformdominanz

Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Zugang zum Markt für Ferienunterkünfte äußerst schwierig. Gastgeber mussten über Tourismusbehörden oder große Reiseveranstalter gehen oder sich über Jahre eine Stammkundschaft aufbauen. Der Markt war intransparent, die Buchungs- und Zahlungsabwicklung umständlich und manuell. Wer verreisen wollte, musste sich durch Kataloge oder Anzeigen arbeiten, während Gastgeber darauf hoffen mussten, zufällig die richtigen Gäste anzusprechen. Kurz gesagt: Im „Pre-Booking-Zeitalter“ fehlte ein effizientes Matching zwischen dem Kunden, der die perfekte Unterkunft sucht, und dem Gastgeber, der den passenden Gast zu einem guten Preis finden möchte.

Mit dem Aufkommen von Plattformen wie Booking.com und später Airbnb änderte sich die Situation radikal. Was zuvor nur über Tourismusbehörden, Reiseveranstalter oder jahrelang aufgebaute Stammkundschaft möglich war, ließ sich nun in wenigen Stunden von jedem Ort der Welt aus erledigen: Ein paar Fotos hochladen, eine Beschreibung anlegen, und schon war ein Objekt international sichtbar und buchbar. Gastgeber brauchten keinen Anschluss an große Anbieter mehr und konnten vom ersten Tag an am Markt teilnehmen. Für Gäste wurde die Suche bequemer, effizienter und transparenter: Preise waren vergleichbar, Buchungen sofort bestätigt und Zahlungen abgesichert.

Ab 2015 setzten sich dann wenige dominierende Player durch. Heute hält Booking.com im europäischen OTA-Geschäft rund 70 Prozent Marktanteil, während Expedia und andere deutlich zurückliegen. Der Mehrwert dieser Plattformen ist unbestreitbar – sie senkten die Eintrittsbarrieren dramatisch und öffneten den Markt einem breiten Publikum. Problematisch wird es jedoch, wenn die Konzentration auf einzelne Anbieter zu Abhängigkeit führt. Regulierung ist daher notwendig, um Fairness zu sichern, darf aber nicht so weit gehen, dass Innovationen gebremst werden.

Anfangs existierte noch eine Vielzahl an Plattformen, doch mit der Zeit setzte sich ein „The-winner-takes-it-all“-Prinzip durch. Die Entwicklung ähnelt der bei Suchmaschinen: Früher gab es Yahoo, Bing und andere, heute nutzen fast alle nur noch Google. Genauso konzentriert sich der Markt für Buchungsplattformen zunehmend auf Booking.com und Airbnb. Der Mehrwert für Nutzer und Gastgeber bleibt zwar bestehen, doch kleinere Wettbewerber verschwinden vom Radar, während wenige dominante Anbieter immer mächtiger werden. Für Gastgeber bedeutet das enorme Sichtbarkeit, gleichzeitig aber auch wachsende Abhängigkeit.

Regulierung zwischen Transparenz und Überregulierung

Angesichts der Marktmacht dieser Plattformen ist Regulierung nachvollziehbar. Allein Booking Holdings erzielte 2024 einen Umsatz von rund 23,7 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von knapp 5,8 Milliarden US-Dollar – ihre wirtschaftliche Bedeutung ist nicht zu übersehen. Deshalb liegt es nahe, mit klaren Vorgaben für Transparenz und faire Rahmenbedingungen zu sorgen.

Gleichzeitig birgt dieses Vorgehen erhebliche Risiken. Denn die Größe und Reichweite der Plattformen haben erst die Transparenz geschaffen, die den Markt heute prägt. Werden nun zu viele Hürden eingeführt, droht genau die Innovationskraft zu schwinden, die den Fortschritt erst ermöglicht hat. Ein Beispiel ist die Kommunikation zwischen Gastgeber und Gast: Sie ist ausdrücklich erlaubt, doch gerade darin liegt auch ein Problem. Nicht selten versuchen beide Seiten, sich an der Plattform vorbei zu einigen, um die Provision zu sparen. Was kurzfristig verlockend wirkt, gefährdet langfristig jedoch das Geschäftsmodell und damit auch die Stabilität des gesamten Marktes. Wenn zusätzlich bürokratische Vorgaben überhandnehmen, wird das ursprüngliche Ziel schnell verfehlt.

Der Alltag der Gastgeber: Komplexität und Abhängigkeit

Bereits ohne zusätzliche Vorschriften ist der Alltag für viele Gastgeber herausfordernd. Reinigung, Wäsche, Instandhaltung und Gästekommunikation binden enorme Ressourcen. Mit jedem weiteren Objekt steigt die Zahl kritischer Aufgaben und selbst kleine Fehler können große Folgen haben, sei es durch doppelte Buchungen oder durch eine nicht erledigte Reinigung.

Hinzu kommt der Anpassungsdruck: Plattformen ändern regelmäßig ihre Anforderungen und Algorithmen. Wer seine Inserate nicht fortlaufend aktualisiert, riskiert den Verlust von Sichtbarkeit. Gerade für Betreiber mit mehreren Wohnungen summiert sich dieser Aufwand schnell zu einer Dauerbelastung.

Strategien zur Entlastung und Stärkung

Trotz dieser Rahmenbedingungen sind Gastgeber nicht machtlos. Viele Prozesse lassen sich heute automatisieren oder an externe Dienstleister auslagern. Digitale Systeme übernehmen Buchungen, Preismanagement und Abrechnung, während Check-in-Lösungen rechtliche Vorgaben zuverlässig abbilden. Auch Gästekommunikation oder Reinigungsorganisation können ausgelagert und standardisiert werden.

Mit klaren Strukturen und konsequenter Nutzung solcher Hilfsmittel sinkt der Aufwand pro Wohnung erheblich; teilweise auf unter eine Stunde pro Woche. So gewinnen Gastgeber nicht nur Zeit, sondern auch Unabhängigkeit von den wechselnden Regeln einzelner Plattformen. Gleichzeitig reduziert sich die Fehleranfälligkeit, während Automatisierung und Auslagerung Wirtschaftlichkeit sichern und – richtig umgesetzt – attraktive Gewinne bei vergleichsweise geringer Belastung ermöglichen.

Fazit: Balance statt Bremsklotz

Die Europäische Union steht vor einer Gratwanderung. Es gilt, faire Regeln zu schaffen und marktbeherrschende Strukturen zu kontrollieren, ohne die Dynamik und Innovationskraft des Marktes zu ersticken. Gastgeber brauchen Unterstützung durch klare Rahmenbedingungen, aber keine zusätzliche Last durch Überregulierung.

Wer heute auf Automatisierung, Outsourcing und Prozessklarheit setzt, kann seine Abhängigkeit reduzieren und die eigene Handlungsfähigkeit sichern. Europa wiederum sollte den Blick auf das Wesentliche richten: nicht Innovationen bremsen, sondern die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Gastgeber und Gäste gleichermaßen profitieren.

Über Simon Reintjes:

Simon Reintjes ist Mitgründer und Geschäftsführer der Sali Gruppe und arbeitet eng mit Unternehmenssprecher Calvin Crustewitz zusammen, der Gastgebern zeigt, wie sich Immobilien rechtssicher und profitabel nutzen lassen. Mehr als 160 eigene Wohnungen und zahlreiche Partnerbetriebe setzen bereits auf das integrierte Sali-System. Mehr Informationen unter: saliconsulting.com

Pressekontakt:

Sali Consulting GmbH
Vertreten durch: Calvin Crustewitz und Simon Reintjes
verwaltung@sali-homes.com
https://saliconsulting.com/

Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de

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