Interim Manager: Mittelstand überschätzt häufig seine „Baukompetenz“
Interim Manager: Mittelstand überschätzt häufig seine „Baukompetenz“
Bau- und Immobilienexperte Klaus-Peter Stöppler: „Wer ein guter Maschinen- oder Anlagenbauer ist, besitzt noch lange nicht die Expertise für einen Neu- oder Erweiterungsbau.“
München, 13. Mai 2025 – „Der Mittelstand überschätzt regelmäßig seine betriebsinterne Kompetenz, wenn es um Bauprojekte geht“, sagt Klaus-Peter Stöppler, der selbst häufig als „Beirat auf Zeit“ mittelständische Unternehmen bei Bauvorhaben begleitet. Seine Erfahrung: „Ich werde oftmals als Retter in der Not gerufen, wenn ein Bauprojekt aus dem Ruder zu laufen droht oder sogar die Existenz der gesamten Firma auf der Kippe steht.“ In den meisten Fällen sind Projekt und Firma noch zu retten, „aber es wäre viel nervenschonender, zielführender und letztlich kostengünstiger, sich von Anfang an externe Expertise auf Zeit ins Unternehmen zu holen.“
Bauexperte Klaus-Peter Stöppler berichtet von seinen Erfahrungen: „Es gibt Mittelständler, die ein neues Gebäude errichten oder ein bestehendes erweitern wollen, aber offenbar noch nie von der VOB, also der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, gehört haben.“ Die aktuelle VOB enthält nach seinen Angaben rund 180 Vorschriften, aufgeteilt auf 80 Paragraphen in den Abschnitten VOB/A und VOB/B sowie 100 Normen für Allgemeine Technische Vertragsbedingungen (ATV) im Abschnitt VOB/C. „Wer nichts davon kennt und ein Bauvorhaben angeht, verhält sich wie ein Fußgänger, der einen Jumbo zum Fliegen bringen will – die Bruchlandung ist vorprogrammiert, sofern der Start überhaupt gelingt“, sagt Klaus-Peter Stöppler.
Jeder Monat verschlechtert die Situation
Der „Baubeirat auf Zeit“ hat festgestellt, dass vor allem mittelständische Industrieunternehmen mit einem erheblichen Anteil an Ingenieuren häufig der Ansicht sind, aufgrund ihres eigenen technischen Know-hows auch für Bauvorhaben gut gerüstet zu sein. „In der Praxis stößt dies rasch an seine Grenzen, sobald der erste Vertragspartner mit der VOB argumentiert“, weiß Klaus-Peter Stöppler. Er berichtet: „In der Regel will die geballte Ingenieurschaft jedoch nicht so schnell aufgeben und macht weiter, bis es nicht mehr geht, statt frühzeitig die eigenen Limits zu erkennen. So kann ein Projekt über viele Monate hinweg immer weiter in die Sackgasse geführt werden, ohne dass dies an der Firmenspitze auffällt. Und jeder Monat, den sich die Sache in die Länge hinzieht, verschlechtert die Situation.“
Klaus-Peter Stöppler stellt klar: „Großunternehmen mit entsprechender eigener 'Bautruppe' und jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet stemmen solche Projekte selbstverständlich aus eigener Kraft. Aber beinahe ebenso selbstverständlich verhebt sich der Mittelstand bei Bauprojekten regelmäßig, wenn er versucht, ohne externe fachliche Unterstützung auszukommen.“
Wenn Klaus-Peter Stöppler als „Feuerwehrmann“ gerufen wird, tritt er in der Regel gleich zwei Positionen im hilfesuchenden Unternehmen an: als Interim Manager übernimmt er die Verantwortung für das Tagesgeschäft und als Beiratsmitglied sorgt er sich vor allem um die strategische Ausrichtung. Er hat festgestellt: „Es gibt viele unternehmerisch und fachlich gut besetzte Beiräte, aber leider auch viele andere. In letzterem Fall wird zügig offensichtlich, warum ein Projekt oder eine ganze Firma in Schieflage geraten sind. Die Neubesetzung des Beirats ist in solchen Situationen häufig der beste Ausweg.“
Abenteuerliche Gründe für das Scheitern
Die Gründe für das Scheitern etwa von Bauprojekten sind „manchmal abenteuerlich“, weiß Klaus-Peter Stöppler zu berichten. Er nennt ein Beispiel: „Um Kosten zu sparen wird ein Großteil der Planung ins Ausland verlagert. So werden in Indien über Nacht Baupläne gezeichnet, die am nächsten Morgen in Deutschland auf dem Tisch liegen. Das klappt wunderbar, bis spätestens im Bauamt auffällt, dass die indischen Zeichner überhaupt nicht mit den deutschen Normen vertraut sind. Die Pläne sind schlichtweg Makulatur.“
Doch statt sich spätestens zu diesem Zeitpunkt fachliche Expertise ins Haus zu holen, wurde versucht, den Bauzeichnern in Indien die deutschen DIN-Normen beizubringen, hat Klaus-Peter-Stöppler bei mehreren Projekten erlebt. „Das Ergebnis ist teuer, unbrauchbar und unter Umständen existenzgefährdend, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen oder der Neubau bzw. die Erweiterung dringend gebraucht wird, etwa für eine Fertigungslinie, um Kundenbestellungen abzuwickeln“, rät Klaus-Peter Stöppler von derartigen Experimenten ab.
Ohne Bauerfahrung kein Erfolg
An den Vorstand bzw. die Geschäftsführung gerichtet gibt der Fachmann zu bedenken: „Bauen stellt heute schon die darauf spezialisierten Firmen vor enorme Herausforderungen. Das Spektrum reicht von stark steigenden Rohstoff- und Energiepreisen über den Fachkräftemangel bis hin zu immer strengeren Umweltauflagen und einer ausufernden Nachhaltigkeitsregulatorik. Für Unternehmen ohne Bauerfahrungen ist es daher heutzutage praktisch unmöglich, ein Bauprojekt auf eigene Faust erfolgreich durchzuführen.“
Klaus-Peter Stöppler zählt zu den zehn renommiertesten Executive Interim Managern Deutschlands* mit über 35 Jahren Erfahrung in den Branchen Bauwirtschaft, Immobilien, Energie und Industrie. Er begleitet mittelständische Unternehmen als permanenter Beirat oder als Interim Manager auf Zeit. Seine Expertise umfasst Bauprojektmanagement, Unternehmensrettung und strategische Beratung. Klaus-Peter Stöppler ist Mitglied der Denkfabrik Diplomatic Council mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Er gehört zum kleinen Kreis der Verfasser des vielbeachteten „Wirtschaftsreport 2025“.
* Laut United Interim, der führenden Community für Interim Manager im deutschsprachigen Raum.
Direktkontakt: Klaus-Peter Stöppler, https://bau-interim.com
Presseagentur: euromarcom public relations, team@euromarcom.de, www.euromarcom.de
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