Planet Industrial Excellence GmbH
Management-Expertin: Tesla ist Vorbild für „Local Sourcing“
Management-Expertin: Tesla ist Vorbild für „Local Sourcing“
Jane Enny van Lambalgen: „Unternehmen sollten inter-kontinentale Dependenzen so weit wie möglich abbauen, um sich vor Lieferengpässen durch Geopolitik, Zölle etc. zu schützen.“
Frankfurt, 27. Mai 2025 – „Tesla ist ein leuchtendes Vorbild für Local Sourcing in der Produktion, also die Beschaffung von Materialien und Komponenten in derselben Region, in der sich die Fertigung befindet“, sagt Jane Enny van Lambalgen, CEO der Beratungs- und Managementfirma Planet Industrial Excellence. Sie begründet: „Über 90 Prozent der Komponenten, die Tesla im neuen Model Y in Berlin-Brandenburg verbaut, kommen aus Europa. Auch bei Tesla Shanghai beträgt der lokale Anteil mehr als 90 Prozent. Damit liegt Tesla weit über der Local-Source-Quote praktisch aller anderen Autohersteller, die sich zwischen 30 und 60 Prozent bewegt.“ Selbst in den USA, dem in dieser Hinsicht schwächsten Tesla-Standort, kämen je nach Modell 60 bis 75 Prozent der Komponenten aus Nordamerika. „Mit der klaren Ausrichtung auf lokale Lieferketten ist Tesla besser als jeder andere Autohersteller auf geopolitische Unwägbarkeiten vorbereitet“, erklärt Jane Enny van Lambalgen, „egal ob es sich um Zollkonflikte, Sanktionen, Behinderungen der See- oder Luftwege durch Terroranschläge oder plötzlich ausbrechende kriegerische Auseinandersetzungen irgendwo auf der Welt“ handele.
Sie vergleicht beispielhaft mit anderen Autoherstellern. „Mercedes-Benz ist stolz darauf, dass in seinen US-Werken bis zu 40 Prozent der Komponenten aus dem Land stammen“, sagt sie, „aber die offiziellen Angaben gemäß dem American Automobile Labeling Act weisen einen deutlich niedrigeren lokalen Anteil von lediglich zehn Prozent aus.“ Die Diskrepanz beruhe auf unterschiedliche Berechnungsmethoden und zeige das Bemühen, sich bei „Local Sourcing“ an Tesla zu orientieren. Weltweit liegt der Anteil lokaler Komponenten bei der Marke mit dem Stern „bestenfalls in der Größenordnung von 60 Prozent“, sagt die Managementberaterin. Volkswagen sei in dieser Hinsicht deutlich besser aufgestellt mit einem „Local Sourcing“-Anteil von durchschnittlich etwa 85, der in einigen Märkten wie Indien sogar bei über 90 Prozent liege.
Local Sourcing erhöht die Resilienz, senkt die Kosten und schont die Umwelt
Jane Enny van Lambalgen führt aus: „Local Sourcing erhöht nicht nur die Resilienz gegenüber geopolitischen Störungen, sondern senkt auch die Kosten, in der Automobilindustrie etwa im Durchschnitt um beinahe ein Fünftel.“ Zudem sei die Besinnung auf Zulieferer vor Ort statt globaler Beschaffung gut für die Umwelt. Die Managementberaterin empfiehlt daher allen Industrieunternehmen nicht nur im Automobilsektor, ihre Lieferketten stärker zu diversifizieren und regionaler aufzustellen.
Jane Enny van Lambalgen räumt ein, dass es für viele mittelständische Unternehmen, die oft tief in globalen Nischenmärkten verankert sind, ein langwieriger und teurer Prozess sein kann, neue Zuliefererbeziehungen aufzubauen und unter Umständen sogar eigene Produktionsstätten zu verlagern. Dennoch stuft sie die „Re-Regionalisierung von Lieferketten“ als den „strategisch besten Weg ein, um sich mehr Unabhängigkeit von geopolitischen Unsicherheiten zu verschaffen“. Sie sagt: „Unternehmen sollten inter-kontinentale Dependenzen so weit wie möglich vermeiden.“
Sie verweist auf eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), wonach 45 Prozent der deutschen Unternehmen planen, ihre Lieferketten stärker zu diversifizieren und regionaler aufzustellen. „Die Mehrheit scheint noch keine Lehren aus Covid-19, dem Zollchaos und den geopolitischen Spannungen gezogen zu haben“, sagt Jane Enny van Lambalgen mit Blick auf die 55-prozentige Mehrheit. Dies dürfte entscheidend mit den hohen Kosten zusammenhängen, die mit einer Re-Regionalisierung verbunden sind. Schätzungen gehen von über zwei Prozent des Jahresumsatzes aus, die Unternehmen mit globalen Lieferketten investieren müssen, um ihre inter-kontinentale Abhängigkeiten loszuwerden oder wenigstens signifikant zu verringern. Hierzu sei eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft und Politik notwendig, mahnt die Managementberaterin an.
„Die Stärkung der europäischen Halbleiterindustrie, wie wir es seit Covid-19 erleben, ist ein wichtiger Schritt hin zur Stärkung Europas bei dieser Schlüsseltechnologie“, lobt Jane Enny van Lambalgen. Sie sagt: „Nur durch die Erhöhung des Anteils der europäischen Wertschöpfung können wir künftigen Engpässen vorbeugen“. Die Managementexpertin stellt klar: „Für Global Player gilt das natürlich nicht nur für Europa, sondern entsprechend auch in Asien und Amerika. Local Sourcing mindestens auf kontinentaler Ebene ist das Gebot der Stunde. Tesla macht vor, wie es geht.“ Die Managementberaterin wendet sich auch an kleine und mittelständische Unternehmen mit der Empfehlung, Hightech-Komponenten wie Sensorik, Software oder Leiterplatten nach Möglichkeit aus Europa zu beziehen, um erstens die interkontinentalen Abhängigkeiten zu reduzieren und zweitens europäisches Know-how zu schützen. Dabei sei die geografische Lage der Vor- und Vorvor-Lieferanten zu berücksichtigen.
Über Deutschland sagt Jane Enny van Lambalgen in diesem Zusammenhang: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Resilienz in Lieferketten nicht nur ein nice-to-have, sondern eine absolute Notwendigkeit ist. Die deutsche Industrie steht vor der Aufgabe, die Vorteile ihrer globalen Vernetzung weiterhin zu nutzen, gleichzeitig aber strategische Abhängigkeiten zu reduzieren und so die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland langfristig zu sichern. Mit der neuen Bundesregierung steht hierfür wie es scheint ein wirtschaftspolitisch vernünftiger und verlässlicher Rahmen zu Verfügung. Jetzt liegt es an den Unternehmen, sich weltweit von globalen Abhängigkeiten zu lösen.“
Jane Enny van Lambalgen ist Founding Partner und Geschäftsführerin der Firma Planet Industrial Excellence sowie Mitglied bei United Interim, der führenden Community für Interim Manager im deutschsprachigen Raum, und im Diplomatic Council, einer globalen Denkfabrik mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UNO). Für Unternehmen ist sie tätig als Interim Manager für Strategie, Operational Excellence, Turnaround, Supply Chain Management und Digital Transformation. Als Managerin auf Zeit übernimmt sie Positionen als CEO, Managing Director, COO, Delegierte des Verwaltungsrats, Aufsichtsrat und Beirat in der mittelständischen Wirtschaft. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind internationale Operations-Einsätze mit Fokus auf Produktion, Supply Chain und Lo
Weitere Informationen: www.planetie.ch und www.diplomatic-council.org/vanlambalgen
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