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Gaza droht zur vergessenen Krise zu werden
SOS-Kinderdörfer fordern dauerhaften humanitären Korridor und Schutz der Zivilbevölkerung - insbesondere der Kinder

Gaza droht zur vergessenen Krise zu werden / SOS-Kinderdörfer fordern dauerhaften humanitären Korridor und Schutz der Zivilbevölkerung - insbesondere der Kinder
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Khan Younis (ots)

Während der Konflikt zwischen Israel und Iran die öffentliche Wahrnehmung dominiert, droht die Lage der Kinder und Familien in Gaza in Vergessenheit zu geraten. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer hin. "Seit Ausbruch des Kriegs im Iran sind Verlassenheit und Verzweiflung der Menschen in Gaza noch stärker geworden", sagt eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation in Gaza (Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt).

Nach wie vor kommt es zu massiven Übergriffen, und die humanitäre Lage ist katastrophal. Die Ernährungsnot wird immer größer und immer mehr Kinder leiden an Mangelernährung, viele von ihnen sogar an akuter schwerer Mangelernährung, die unbehandelt schnell zum Tod führt. "Die Kinder sind körperlich und psychisch erschöpft, Vertreibung und Gewalt haben zu schweren Traumata geführt", sagt die Mitarbeiterin. An den Lebensmittel-Verteilungsstellen komme es aufgrund der chaotischen Zustände immer wieder zu Konflikten und Todesfällen. "Mütter und Väter haben ihr Leben verloren, nur weil sie versucht haben, ihre Familien zu ernähren", sagt die Mitarbeiterin. Auch der Mangel an Treibstoff habe unmittelbare Auswirkungen auf die humanitäre Situation im Land. Nach UN-Angaben ist zu befürchten, dass 80 Prozent der Intensivstationen geschlossen werden müssen, darunter auch Entbindungsstationen. Der Treibstoff fehle auch zum Kochen, sodass verzweifelte Menschen damit begonnen hätten, Plastikmüll zu verbrennen.

"Nachts wache ich auf und frage mich, wie lange wir noch Essen für die Kinder haben"

In einem provisorischen Camp nahe Khan Younis betreuen die SOS-Kinderdörfer Kinder, die ihre Familie verloren haben. Die Hilfsorganisation musste hierher aus dem SOS-Kinderdorf Rafah fliehen, das völlig zerstört wurde. Auch im Camp der SOS-Kinderdörfer ist die Situation prekär, können die Kinder nur eingeschränkt versorgt werden. Die Mitarbeiterin sagt: "Nachts wach ich auf und frage mich, wie lange wir überhaupt noch Essen für die Kinder haben. Und ich bin in Sorge, dass wir erneut vertrieben werden. Ich wüsste nicht, wohin wir dann gehen sollen und wie ich es schaffen sollte, alle Kinder zu retten."

Die internationale Gemeinschaft dürfe jetzt nicht wegschauen. Die Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer sagt: "Gaza ist nicht nur ein Konfliktgebiet, sondern die Heimat einer Million Kinder. Wir brauchen einen dauerhaften humanitären Korridor und den Schutz der Zivilbevölkerung, insbesondere der Kinder. Bitte lassen Sie unser Land nicht zu einer vergessenen Krise werden!"

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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