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Hochschulgruppe an der TUM School of Life Sciences informiert zu Impfungen: Mit Fakten gegen Fake news

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Dieser Text im Web: https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36563/

Hochschulgruppe an der TUM School of Life Sciences informiert zu Impfungen

Mit Fakten gegen Fake news

„Die Menschen sollen fundierte Entscheidungen treffen können“, sagt Katharina Tartler, Gründerin der Hochschulgruppe „VACCtion“. Das Team liefert denen, die in Sachen Impfungen skeptisch oder unsicher sind, wissenschaftlich belegte Informationen. Besonders an Schulen sind die Online-Vorträge gefragt.

„VACCtion“ ist 2019 als One-Woman-Show gestartet. Wie kam das?

Katharina Tartler: Ich habe drei Brüder und die haben mir immer wieder YouTube-Videos von Impfgegnern geschickt und sich darüber lustig gemacht. Dann sind auch in meinem Umfeld Verschwörungstheorien aufgetaucht. Das hat mich traurig gemacht, weil Impfungen eine der größten wissenschaftlichen Errungenschaften sind. Die WHO hat Impfgegner 2019 zu den zehn größten Bedrohungen der globalen Gesundheit erklärt.

Und Sie wollten das nicht hinnehmen?

Impfungen bringen ein Paradoxon mit sich. Mit steigenden Impfquoten sinken die Krankheitsinzidenzen. Doch je seltener eine Krankheit auftritt, desto weniger ist sie in den Köpfen der Menschen präsent. Sie wird weniger gefürchtet und die Impfquoten sinken. Die USA hatte man zum Beispiel schon für masernfrei erklärt. 2019 gab es dann 870.000 gemeldete Fälle und über 200.000 Tote.

Den ersten Vortrag haben Sie noch allein gehalten - im August 2019 beim Seniorenclub Ihres Pfarrverbands. Inzwischen sind sie zu acht und eine ziemlich bunte Truppe.

Komplett allein war ich damals nicht. Mein Freund ist Chemiedoktorand und hat mich unterstützt, hat Korrektur gelesen, ein Video für mich geschnitten. Nach den Vorlesungen konnte ich dann Werbung für mein Projekt machen und bin superfroh, dass wir jetzt so viele sind.

Wie setzt sich die Gruppe zusammen?

Wir kommen aus unterschiedlichen Richtungen innerhalb der Naturwissenschaften und das hilft sehr. Doktoranden sind dabei und Lehramtsstudierende. Alle weiteren Vorträge sind gemeinsam entstanden, fast jeder hat schon selbst vorgetragen und wir sind bei den Vorträgen fast immer vollzählig. Auch Prof. Dietmar Zehn, Professor Tierphysiologie und Immunologie an der TUM School of Life Sciences hat sich sehr viel Zeit für uns genommen.

Wie gestalten Sie Ihre Vorträge?

Das unterscheidet sich von Publikum zu Publikum. Wir beschreiben erst allgemein, wie das menschliche Immunsystem und wie die aktiven und passiven Impfungen funktionieren, dass sie die natürlichen Mechanismen des Körpers ausnutzen und das Immunsystem quasi „vorwarnen“. Wir unterscheiden die aktiven Impfungen nach Lebend-, Tot- und genbasierten Impfstoffen, wie die Corona-Impfungen.

Mit welchen Impfbedenken setzen Sie sich auseinander?

Dass viele schädliche Zusatzstoffe drin sind, dass es starke Nebenwirkungen gibt bis hin zu der Ansicht „Impfungen sind nur eine Masche der Pharmaindustrie, um Geld zu verdienen“. Wir versuchen dann, diese Meinungen zu entkräften beziehungsweise in Relation zu setzen, zeigen etwa Grafiken zu den umsatzstärksten Arzneimitteln. Unter den Top Ten ist tatsächlich bloß eine einzige Impfung.

Welche?

Gegen Pneumokokken. Und die befindet sich im hinteren Bereich. Bei den genbasierten Corona-Impfungen ist die größte Befürchtung, dass sie sich in unser Erbgut einbauen. Die mRNA-Impfungen kommen gar nicht mit unserem eigenen Erbgut in Kontakt und werden auch sehr schnell wieder abgebaut. Auch die AstraZeneca-Impfung wird vergleichsweise schnell abgebaut und nicht in unser Genom eingefügt.

Wie unterscheiden sich die öffentlichen von den Schulvorträgen?

Bei Schülerinnen und Schülern erklären wir das Immunsystem und die verschiedenen Krankheitserreger ausführlicher und wir sind interaktiver. Mit der mentimeter-App holen wir von den Schülern ein Echtzeit-Feedback ein, das in einer Word-map für alle sichtbar wird. Während des Vortrags können Fragen im Chat gestellt werden. Unser Team bündelt sie und wir versuchen diese nach dem Vortragsteil bestmöglich zu beantworten.

Mehr Informationen:

Katharina Tartler (24) studiert Biochemie an der TUM School of Life Sciences in Weihenstephan und packt auch privat gerne Dinge an, seit vielen Jahren etwa als Oberministrantin in der Pfarrei PACEM-München-Nord-Feldmoching. „Da gibt es viele Veranstaltungen und bei der Organisation natürlich immer Probleme, die dann auch gelöst werden müssen.“ Sie möchte nach ihrem Master gerne in die Impfentwicklung oder in die Alzheimerforschung.

VACCtion ist eine Wortkreation bestehend aus den Wörtern Vaccine, Action und Information. Die Initiative VACCtion auf Instagram.

WHO-Bericht 2019

Kontakt:

Katharina Tartler

vacction@fs.tum.de

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 45.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de

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