SKL Städteranking 2025: Glücksniveau in deutschen Städten steigt
Kassel erneut an der Spitze
München (ots)
40 Großstädte im Zufriedenheitscheck: Kleinere, sichere, grüne und familiäre Städte führen das Ranking an. Ein Schlüssel zum Glück ist eine gleichmäßige Zufriedenheitsverteilung. Großstädte mit über 400.000 Einwohnern schneiden tendenziell schlechter ab - trotz höheren Wohlstands.
Kassel verteidigt auch 2025 seinen Spitzenplatz im Glücksranking der 40 größten deutschen Städte mit über 200.000 Einwohnern - und legt dabei sogar noch zu. Die nordhessische Universitätsstadt konnte ihr ohnehin hohes Glücksniveau weiter steigern und erreicht nun 7,44 Punkte - auf einer Skala von 0 bis 10. Damit baut Kassel seinen Vorsprung auf das Schlusslicht Rostock aus: Die Hansestadt kommt lediglich auf 6,08 Punkte. Der Abstand weitet sich auf 1,36 Punkte aus, was die wachsende Kluft in der Lebenszufriedenheit deutscher Großstädte deutlich macht.
Gleichzeitig zeigt sich ein übergreifend positiver Trend: Im Vergleich zum Städteranking 2024 ist die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in den Großstädten spürbar gestiegen - um 0,13 Punkte. Nahezu alle 40 Städte verzeichnen Zuwächse, nur wenige mussten Rückgänge hinnehmen. Das liegt daran, dass das Städteranking 2024 Daten aus der Zeit der Coronapandemie (2021) enthielt, die jetzt durch Daten aus 2022 ersetzt wurden.
Das SKL Städteranking 2025 untersucht zum zweiten Mal 40 Großstädte über 200.000 Einwohner nach ihrer Lebenszufriedenheit. Befragt wurden insgesamt 23.468 Einwohner zwischen Januar 2022 und April 2025 vom Institut für Demoskopie Allensbach. "Entscheidend für ein hohes Lebensglück in einer Großstadt ist, wie gleichmäßig die Zufriedenheit verteilt ist", sagt Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, der das Städteranking 2025 im Rahmen des SKL Glücksatlas verantwortet. "Wenn viele Menschen überaus zufrieden sind, aber ebenso viele sehr unzufrieden, wirkt sich das negativ auf das gesamte Glücksniveau einer Stadt aus."
Je ungleicher das Lebensglück in einer Stadt verteilt ist, desto niedriger ist dort im Durchschnitt die Lebenszufriedenheit - und umgekehrt. Der Zusammenhang ist fast linear. Kassel und Erfurt zählen zu den Städten mit der ausgewogensten Verteilung der Lebenszufriedenheit - und belegen im Ranking entsprechend vordere Plätze. Hier profitieren viele Bevölkerungsgruppen vom sozialen Zusammenhalt und relativ ausgeglichenen Lebensverhältnissen. Anders das Bild in Frankfurt am Main und Rostock: In beiden Städten klafft die Schere zwischen sehr zufriedenen und stark unzufriedenen Menschen besonders weit auseinander. Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit liegt entsprechend deutlich unter dem bundesweiten Mittel. Dort ist die Gesellschaft stärker in Subkulturen gespalten und es findet nur wenig Austausch zwischen den Milieus statt, was sich auch in stark unterschiedlichen Wohlstandsniveaus niederschlägt.
Glücksindex deutscher Großstädte 2025 Rang 2025 Rang 2024 Stadt Glücksindex 2025 1 (1) Kassel 7,44 2 (5) Krefeld 7,39 3 (8) Düsseldorf 7,36 4 (7) Augsburg 7,33 5 (3) Aachen 7,33 6 (2) Erfurt 7,27 7 (6) Münster 7,24 8 (10) Mönchengladbach 7,22 9 (12) Hamburg 7,21 10 (13) Duisburg 7,20 11 (16) Oberhausen 7,20 12 (4) Kiel 7,18 13 (17) Bonn 7,17 14 (9) Halle (Saale) 7,14 15 (11) Leipzig 7,11 16 (18) Chemnitz 7,10 17 (15) Mannheim 7,09 18 (31) Lübeck 7,06 19 (14) Stuttgart 7,02 20 (21) Mainz 7,01 21 (22) Freiburg im Br. 7,01 22 (20) Bielefeld 6,95 23 (29) Essen 6,95 24 (19) Köln 6,91 25 (23) Dortmund 6,87 26 (27) Bochum 6,85 27 (24) München 6,84 28 (26) Wuppertal 6,82 29 (28) Dresden 6,81 30 (25) Magdeburg 6,80 31 (30) Bremen 6,77 32 (32) Hannover 6,76 33 (35) Gelsenkirchen 6,74 34 (36) Braunschweig 6,67 35 (34) Frankfurt am Main 6,65 36 (33) Nürnberg 6,62 37 (37) Berlin 6,62 38 (39) Karlsruhe 6,61 39 (38) Wiesbaden 6,45 40 (40) Rostock 6,08
Die 40 größten deutschen Städte im Zufriedenheitscheck
In der Tendenz gilt: Je größer die Stadt, desto geringer das Lebensglück - dieser Trend zeigt sich deutlich in den aktuellen Daten. In Städten mit weniger als 400.000 Einwohnern liegt die durchschnittliche Lebenszufriedenheit bei 7,01 Punkten. In größeren Städten mit 400.000 bis einer Million Einwohnern - wie Frankfurt am Main oder Bremen - sinkt der Wert auf durchschnittlich 6,92. In Millionenstädten wie München oder Berlin erreicht er nur noch 6,90 Punkte. Mit Düsseldorf (7,36) und Hamburg (7,21) zählen allerdings zwei Metropolen zu den Städten mit der höchsten Lebenszufriedenheit, die über einen hohen Lebensstandard und eine gute öffentliche Infrastruktur verfügen. Überraschend in den Top Ten finden sich auch Krefeld (7,39), Erfurt (7,27), Mönchengladbach (7,22) und Duisburg (7,20). Diese Städte weisen teils hohe Arbeitslosenquoten und niedrige Einkommen auf.
Unter den Top 10 finden sich viele kleinere und familiäre Städte wie Augsburg (Platz 4), Aachen (Platz 5) und Münster (Platz 7), die wie Kassel durch ein studentisch geprägtes Umfeld, eine junge Bevölkerung, viel Grün und eine gute medizinischen Versorgung auffallen. Bei den objektiv messbaren Bereichen wie Infrastruktur, Bildung und Kultur liegen diese Städte jedoch meist nur knapp über dem Durchschnitt. Damit liegt dort die subjektiv empfundene Lebenszufriedenheit deutlich über den messbaren Wohlstandsindikatoren - ein Muster, das sich in vielen anderen Städten im oberen Drittel des Rankings wiederfindet.
Ein zentrales Augenmerk des Städterankings liegt auf dem Spannungsverhältnis zwischen subjektiv empfundener Lebenszufriedenheit und objektiv messbarer Lebensqualität. Statistische Grundlage für unser Lebensqualitäts-Ranking sind 50 verschiedene Indikatoren - darunter Wohnsituation, Demografie, Wohlstand und Umweltqualität.
Der Vergleich überrascht: Die besten Lebensbedingungen führen nicht automatisch zu einem hohen Glücksniveau. In mehreren Fällen klaffen die beiden Bewertungen deutlich auseinander. Ein besonders markantes Beispiel ist Karlsruhe: Die Stadt führt das Lebensqualitäts-Ranking souverän an (Platz 1 von 40), rangiert bei der Lebenszufriedenheit aber nur auf Platz 38. Ähnlich verhält es sich mit München. Trotz starker wirtschaftlicher Kennzahlen und internationaler Spitzenplätze landet die bayerische Landeshauptstadt in puncto Lebenszufriedenheit lediglich auf Rang 27. Ganz anders Krefeld: Trotz schlechter Rahmenbedingungen - Platz 37 bei der objektiven Lebensqualität - landet die Stadt bei der subjektiven Zufriedenheit auf einem überraschenden zweiten Platz. Diese Ergebnisse machen deutlich: Das persönliche Glücksempfinden hängt nicht allein von statistisch erfassten sozioökonomischen Faktoren ab - entscheidend sind oftmals immaterielle Aspekte wie Gemeinschaftsgefühl, Alltagsstress oder die Identifikation mit dem Wohnort.
Datenbasis für das SKL Städteranking 2025
Das Städteranking 2025 erscheint als Sonderstudie im Rahmen des SKL Glücksatlas. Für das Städteranking 2025 wurden insgesamt 23.468 Menschen (zwischen 16-78 Jahren) vom Institut für Demoskopie Allensbach im Zeitraum von 2022 bis 2025 repräsentativ befragt. Im Vergleich dazu basierte das Städteranking 2024 noch auf Daten aus dem Zeitraum 2021 bis 2024. Das Corona-Jahr 2021 ist somit nicht mehr Teil der aktuellen Auswertung. Das Städteranking 2025 bildet daher die seitdem deutlich gestiegene Lebenszufriedenheit der Deutschen besser ab. Auch in den Städten zeigt sich dieser positive Trend: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das durchschnittliche Lebensglück dort um 0,13 Punkte gestiegen. Bundesweit liegt der Zuwachs bei 0,15 Punkten. Der Anstieg der Lebenszufriedenheit in den Großstädten ist somit kein Ausreißer, sondern Teil eines deutschlandweiten Aufwärtstrends.
Die Rohdaten aus den Befragungen wurden dem Institut für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zugeleitet und dort von Prof. Dr. Raffelhüschen und seinem Team mithilfe eines statistischen Datenanalyseprogramms ausgewertet
Das Städteranking im Rahmen des SKL Glücksatlas
Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. "Mit unserem Engagement für den Glücksatlas wollen wir die Forschung über Zufriedenheit und Wohlbefinden in Deutschland erweitern und die Ergebnisse der Glücksforschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen", sagt Prof. Dr. Bettina Rothärmel - Vorstandsvorsitzende der GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder AöR, Veranstalterin der SKL-Lotterien.
Mit Beginn der Partnerschaft initiiert die SKL zudem eine wissenschaftliche Glücksdatenbank für Journalistinnen, Journalisten und Interessierte: Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Eine Zusammenfassung der Studie sowie "Factsheets" zu den Städten stehen unter www.skl-gluecksatlas.de zur Verfügung
Für jede der 40 untersuchten Großstädte gibt es Kurzportraits. Sie finden sie hier: www.skl-gluecksatlas.de/info/presse
Pressekontakt:
Max A. Höfer
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