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Schmallenberger Sauerland Tourismus

Neue Radroute im Schmallenberger Sauerland verbindet kleine Dorfkirchen mit großen Momenten

Neue Radroute im Schmallenberger Sauerland verbindet kleine Dorfkirchen mit großen Momenten
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Raus aus dem grellen Licht, aus der Hitze des Tages. Rein ins kühle Gemäuer. Es riecht nach Wachskerzen, nach geöltem Holz. Kein Laut dringt durch die dicken Mauern. Buntes Licht fällt durch die Fenster. Stille – voll von Jahrhunderten, Geschichten, Gebeten. Die neue Dorfkirchen-Radroute im Schmallenberger Sauerland führt zu solchen Orten. Zu Kirchen, die sich nicht aufdrängen, sondern einladen. Die nicht beeindrucken, sondern bleiben wollen.

Der erste Tritt in die Pedalen – der Beginn der Reise ins Leise

Zwei Rundwege, 18 Kirchen und Kapellen, unzählige Eindrücke. Kleine Gotteshäuser, manche nicht größer als ein Wohnzimmer, mit Patina, Persönlichkeit. Wer sich auf den Sattel schwingt, begegnet dem Unspektakulären. Wer sich darauf einlässt trifft das Wesentliche. Die Dorfkirchen-Radroute ist kein klassischer Pilgerpfad und auch kein touristisches Leitsystem. Sie ist eine Einladung – zum Anhalten, zum Hinhören, zum Weiterdenken.

Eine Route, die den Blick öffnet und lenkt

Die Tür fällt ins Schloss. Drinnen Dämmerlicht. Wer St. Cyriakus in Berghausen betritt, steht vor Fresken, die vor 800 Jahren gemalt wurden. Das Rad des Schicksals, gedreht von Fortuna, die die Menschen nicht beachtet. Ein barmherziger Heiliger, der Seeleute rettet. Farben, die einmal so viel wert waren wie Gold. Geschichten, die aus der Vergangenheit ins Heute flüstern. Wer zuhört, versteht, auch ohne ein Kunstkenner zu sein.

Kirchen, die keine Bühnen sind

Dorfkirchen wollen nicht beeindrucken. Sie sind gebaut, um da zu sein. Für Taufen. Für das letzte Geleit. Für den einen Sonntag, an dem der Chor nach Monaten des Übens zum ersten Mal gemeinsam singt. Gerade deshalb wirken sie oft nachhaltiger als die großen Namen der Gotik. Die barock übermalte Kirche von Wormbach etwa, deren ursprüngliche Wandmalereien in den 1950er Jahren freigelegt wurden: Tierkreiszeichen, Weltgericht, ein Christus auf dem Regenbogen. Jede Dorfkirche erzählt eine Geschichte. Sie ist Teil der gewachsenen und gelebten Identität

Eine Kirche wie ein Versprechen

Wer St. Michael in Holthausen betritt, merkt sofort: Diese Kirche ist anders. Mit ihren Mauern aus grober Grauwacke wirkt sie wie eine kleine Burg. Mit einem fast „jugendlichen“ Alter – gemessen in Kirchenzeiträumen: 1927 erbaut, gebaut mit eigenen Händen, aus eigenem Gestein, von einer Gemeinde, die sich ihren Glaubensort erkämpft hat. Über 10.000 freiwillige Arbeitsstunden, gestiftetes Land, gespaltener Schiefer, schwere Steine, gezogen von Kühen, weil Projektgegner die Pferdefuhrwerke nicht zur Verfügung stellten. Der Bau war kein Konsens, sondern ein Prozess. Er erzählt von Mut, Gemeinschaft und Beharrlichkeit. Eindrücklich, schlicht, bewegend.

Zwischen den Pedaltritten: ein Innehalten

Die neue Radroute erzählt keine großen Geschichten – sie erzählt viele kleine. Es geht nicht darum, Kirchen zu sammeln wie Postkartenmotive, es geht darum, Eindrücke einzufangen und bleibende Erinnerungen zu schaffen. Die Marienkapelle auf dem Wilzenberg zum Beispiel liegt auf einem alten heidnischen Kultplatz. Heute ist sie ein Wallfahrtsziel. Vor über 500 Jahren lebten hier Einsiedler, heute steigen Radfahrer ab. Vielleicht nicht mit Wallfahrtsabsicht – aber mit offenen Sinnen.

Zwischen Himmel und Heimat – eine Einladung

Die beiden Routen der Dorfkirchen-Radroute starten in Schmallenberg, führen durch Dörfer mit klingenden Namen wie Fleckenberg, Berghausen oder Wormbach, durch Wälder, über Höhenzüge, vorbei an Fachwerk, Friedhöfen, Hofläden. Wer will, fährt die Strecke an einem Tag. Wer zuhört, anhält, fragt – darf sich auch mehr Zeit nehmen – und mehr mitnehmen. Spirituelle Tiefe im Kleinen.

Praktisch und poetisch zugleich

Auf der Dorfkirchen-Radroute begegnen wir Menschen, nicht Mauern, den Dingen, die ihnen wichtig sind und es uns vielleicht werden. Vielleicht sind es genau diese Wege, die heute gebraucht werden: Keine, die Lärm machen, sondern solche, die einen Raum öffnen. Keine, die durchinszeniert sind – sondern solche, die zwischen den Stationen Zeit lassen – und Raum zum individuellen Erleben.

Die Route ist besonders E-Bike-freundlich und bietet viele Gelegenheiten zur Einkehr. An den Kirchen finden sich Infotafeln mit QR-Codes, spirituellen Impulsen und einem Audio-Guide – wer will, kann sich führen lassen. Wer nicht will, lässt sich einfach treiben. Weitere Infos, Routenverlauf & GPX-Tracks: www.dorfkirchenradroute.de

18 Kirchen, 18 spirituelle Begegnungen

Variante 1 ( 40,2 km 624 Hm schwer)

  • St. Antonius – Fleckenberg
  • St. Vincentius – Lenne
  • St. Agatha Kapelle – Oberfleckenberg
  • 14-Nothelfer-Kapelle – Scheeweg
  • Kloster Grafschaft – Grafschaft
  • St. Gertrud – Oberkirchen
  • St. Katharina Kapelle – Winkhausen
  • Wallfahrtskapelle Unsere liebe Frau vom Wilzenberg
  • Kapelle auf dem Werth – Schmallenberg
  • St. Alexander – Schmallenberg

Variante 2 (36,4 km 497 Hm mittel)

  • St. Peter und Paul - Wormbach
  • St. Laurentius Kapelle – Ebbinghof
  • St. Cyriakus - Berghausen
  • Kohlhagen Kapelle - Berghausen
  • St. Georg - Bad Fredeburg
  • Stadtkapelle (Heilig-Kreuz-Kapelle) - Bad Fredeburg
  • St. Michael - Holthausen
  • Herz-Jesu Kirche – Gleidorf
Schmallenberger Sauerland Tourismus und Ferienregion Eslohe
Tina Oelze
Poststr. 7, 57392 Schmallenberg
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