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Die Evolution des Recruitings: Warum klassische Verfahren nicht mehr funktionieren

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Die Evolution des Recruitings: Warum klassische Verfahren nicht mehr funktionieren

von Frank Plümer, PLÜCOM DIGITAL

In einer Arbeitswelt, die von Fachkräftemangel und veränderten Erwartungen an die Arbeitgeber geprägt ist, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Talente zu finden und langfristig zu halten. Traditionelle Recruiting-Verfahren, die einst als Standard galten, stoßen an ihre Grenzen und sind nicht mehr in der Lage, den Anforderungen des Arbeitsmarktes in Deutschland gerecht zu werden.

In diesem Beitrag beleuchten wir die Gründe dafür, warum klassische Recruiting-Verfahren stark an Wirksamkeit verlieren und auf welche Punkte es im Recruiting künftig wirklich ankommt.

Starre Bewerbungsprozesse

Traditionelle Verfahren fordern oft die Bearbeitung standardisierter Formulare und das Einreichen von Dokumenten durch den Bewerber. Dazu zählen klassische Anschreiben, Lebensläufe, zum Teil auch Zeugnisse und Urkunden jeglicher Art. Für viele Kandidaten stellt dieser Prozess eine große Hürde dar. Gerade in nicht-kaufmännischen Berufen kann das Verfassen von Bewerbungsunterlagen vor der Bewerbung abschrecken. Das führt immer wieder dazu, dass fachlich gut geeignete Kandidaten aus dem Bewerberpool ausgeschlossen werden, nur weil Ihnen eine professionelle Selbstvermarktung nicht liegt.

Durch zeitgemäße Recruiting-Methoden wie dem Online-Recruiting, öffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für Arbeitgeber. Durch ansprechend gestaltete, für das Smartphone optimierte Bewerbungsseiten kann sich ein Kandidat in kürzester Zeit mit wenigen Klicks bei einem Unternehmen bewerben, ohne erst Dokumente erstellen zu müssen. Das erleichtert den Bewerbungsprozess auf beiden Seiten, da die Bewerberdaten durch den Arbeitgeber direkt digital verarbeitet werden können. Das führt im besten Fall zu einer schnelleren Besetzung.

Mangelnde Reaktionsfähigkeit

Verzögerte, unspezifische Rückmeldungen und unklare Kommunikation während des Bewerbungsprozesses schrecken qualifizierte Kandidaten ab und sorgen für kritische Kommentare auf Bewertungsportalen. Bewerber verlieren in diesem Fall schnell das Interesse an der Stelle und dem Arbeitgeber insgesamt.

Studien zeigen, dass Bewerber, insbesondere junge Fachkräfte eine schnelle, klare und idealerweise hochgradig individuelle Kommunikation während des gesamten Bewerbungsablaufs als Schlüssel-Faktor für ihre Entscheidung, einem Unternehmen zuzusagen, betrachten. Unternehmen, die nicht in der Lage sind, diese Erwartungen zu erfüllen, laufen Gefahr, talentierte Bewerber an Wettbewerber zu verlieren, die diesbezüglich mehr zu bieten haben.

Begrenzte Reichweite

Die ausschließliche Nutzung von Jobportalen, traditioneller Stellenanzeigen und Karrieremessen schränkt die Reichweite ein und erreicht nicht die breite Masse von Arbeitskräften, wie sie über Soziale Netzwerke und verschiedene Plattformen zu finden sind. Außerdem werden auf Jobportalen hauptsächlich nur aktiv Suchende Kandidaten angesprochen, die sich bereits fest entschlossen haben, ihren Arbeitgeber zu wechseln.

Diese Strategie vernachlässigt jedoch den erheblichen Anteil potenzieller Bewerber, die sich zwar noch nicht nach neuen Stellen umschauen, aber dennoch offen für einen beruflichen Wechsel sind. Dies sind nach repräsentativen Daten von Forsa (2023) 39 Prozent aller Angestellten in Deutschland. Bei den unter 40jährigen zeigt sich sogar jeder Zweite (49 Prozent) aufgeschlossen für einen neuen Arbeitgeber.

Unternehmen, die nur auf traditionelle Recruiting-Kanäle setzen, versäumen es, diese oft sehr gut qualifizierten und motivierten Kandidaten anzusprechen, da sie sich auf Jobportalen, den Stellenseiten der Arbeitgeber oder Jobmessen nicht aufhalten und sich auch nicht mit Job-Annoncen in Tageszeitungen befassen.

Mangelnde emotionale Ansprache

Neben einem guten Gehalt ist die Führungs- und Unternehmenskultur heute das wesentliche Motiv für einen Arbeitnehmer, an seinem Job festzuhalten oder ihn zu wechseln. Daher geht es im Arbeitgebermarketing heute im Wesentlichen darum, einen glaubwürdigen Eindruck von der Qualität des Miteinanders im Unternehmen zu vermitteln. Dafür sind Statements von Mitarbeitern sowie emotional gestaltete Fotos und Videos unerlässlich. Klassische Recruiting-Verfahren können diese wichtigen Eindrücke in der Regel nicht transportieren – sie sind allein darauf ausgerichtet, möglichst nüchterne Sachinformationen zu vermitteln.

Daher ist es auf Jobportalen und in Tageszeitungen angesichts unzähliger offener Stellenanzeigen, die immer in gleicherweise präsentiert werden, unmöglich, sich von der Masse abzuheben, selbst wenn der Arbeitgeber diesbezüglich gut aufgestellt ist.

Veraltete Bewertungsmethoden

Herkömmliche Interviews und gelegentlich auch Tests sind zwar immer noch gebräuchliche Bewertungsmethoden im Recruiting-Prozess, jedoch können sie allein nicht ausreichend tiefe Einblicke in die tatsächlichen Fähigkeiten und Potenziale eines Kandidaten liefern.

Der Fokus allein auf harte Fähigkeiten oder auf Fragen, die standardisierte Antworten liefern, kann dazu führen, dass relevante Informationen über die Anpassungsfähigkeit, Kreativität, Resilienz und soziale Kompetenzen eines Bewerbers verloren gehen. Lösungen wie Simulationen, Persönlichkeitstests, eine Probewoche oder praktische Aufgaben während des Auswahlverfahrens bieten tiefere Einblicke in die tatsächlichen Fähigkeiten und die Persönlichkeit der Kandidaten. Sie dürfen allerdings einer schnellen Entscheidungsfindung und einem zügigen Abschluss des Auswahlverfahrens nicht im Wege stehen.

Fazit

Insgesamt erfordert der sich wandelnde Arbeitsmarkt ein rasches Umdenken im Recruiting in Richtung zeitgemäßer digitaler Lösungen. Die Kombination aus Technologie, Flexibilität und einem Fokus auf die individuellen Erwartungen und Potenziale der Bewerber ist zu einem zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen geworden, die auch künftig auf ein effektives Recruiting angewiesen sind.

Über Frank Plümer

Frank Plümer ist Inhaber von PLÜCOM DIGITAL. Die Agentur sorgt dafür, dass ihre Kunden zum nachgefragten Arbeitgeber werden, dem Fachkräftemangel wirkungsvoll entgegentreten und Ihren Erfolg langfristig sichern. Plümer ist zusammen mit Annalena Paasch Gastgeber des Podcasts „KICKOFF PERSONAL“. Dieser wendet sich an alle Geschäftsführer und Personalleiter, die ihr Unternehmen zum nachgefragten Arbeitgeber machen wollen.

Unternehmen, die ins digitale Recruiting einsteigen und ihre Arbeitgebermarke weiterentwickeln wollen, bietet Frank Plümer jeden Monat eine begrenzte Anzahl kostenloser Strategiegespräche an. Geschäftsführer und Personalchefs, die diese Beratung in Anspruch nehmen möchten, können über die Unternehmenswebsite ( https://pluecomdigital.de) oder telefonisch unter T. 040/ 790 21 89 85 ihren Termin buchen.

Über PLÜCOM DIGITAL

PLÜCOM DIGITAL ist als Partner für Arbeitgebermarketing und digitales Recruiting exklusiv auf mittelständische Unternehmen im technischen und produzierenden Gewerbe spezialisiert. Mit über 15 Jahren Erfahrung sorgt das Team mit Sitz in Hamburg und Stuttgart dafür, dass seine Kunden mit starkem Employer Branding zum nachgefragten Arbeitgeber werden und Ihren Erfolg mit qualifizierten Fachkräften langfristig sichern.