Aid by Trade Foundation beendet erfolgreich 2,8 Millionen Euro-Projekt für klimaresiliente Landwirtschaft in Afrika
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Hamburg, 22.05.2025. Heute ist der Internationale Tag der biologischen Vielfalt. In dem Bestreben der Aid by Trade Foundation (AbTF), die afrikanische Baumwollproduktion klimaresilienter zu gestalten, spielen der Erhalt der Biodiversität, gesunde Böden und ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasserressourcen eine Schlüsselrolle. Neue Perspektiven für die Zukunft kleinbäuerlicher Familien in Afrika schafft die Stiftung mit ihrem nun abgeschlossenen 2,8 Millionen Euro umfassenden Vorhaben zum klimaresilienten Baumwollanbau. In den letzten drei Jahren wurden mehr als 100.000 Landwirt*innen in Afrika einbezogen, um verschiedene bodenverbessernde Maßnahmen zu testen, und die Ergebnisse sind ermutigend: Auf Demonstrationsflächen stiegen die Erträge signifikant, auch in Zeiten des Klimawandels.
Das CAR-iSMa-Projekt („Climate Adaptation and Resilience – A pan-African learning & knowledge exchange project on improved Soil Management“) endet mit beeindruckende Ergebnissen: In der Côte d’Ivoire erzielte der Anbau auf Demonstrationsflächen des Projekts Ertragssteigerungen von bis zu 37 % im Vergleich zu Feldern ohne Maßnahmen zur Bodenoptimierung. Nachdem die Ernte in der Saison 2022/23 stark durch Schädlingsbefall beeinträchtigt wurde, verzeichneten die teilnehmenden ivorischen Bäuer*innen im Programm in der Saison 2023/2024 eine durchschnittliche Ertragssteigerung von 272 kg/ha auf 1.007 kg/ha. Dies führte zu einem durchschnittlichen Einkommenszuwachs von 509 Euro.
„Es spricht für sich, dass sich weit mehr als die insgesamt anvisierten 100.000 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Theorie und Praxis in regenerativer und klimaresilienter Landwirtschaft schulen ließen“, sagt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation. „Im Projekt haben wir gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Agrarexpert*innen und Kleinbäuer*innen Kompost und Biokohle auf die Felder gebracht und Machbarkeitsanalysen für Carbon Credits in der kleinbäuerlichen Baumwollproduktion durchgeführt. Wir haben neue Wege erprobt, die auch in Zeiten des Klimawandels gute Aussichten auf stabile Einnahmen für Kleinbäuer*innen und ihre Familien sichern können.“
Klimaresiliente Landwirtschaft: Perspektiven bieten Kompost, Biochar und Carbon Credits
Im Verlauf des Projekts legte die AbTF den Fokus auf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität, den verantwortungsvollen Umgang mit Wasserressourcen und den Erhalt der Biodiversität als Grundlage für die Resilienz kleinbäuerlicher Landwirtschaft."CAR-iSMa hat uns motiviert, enger mit den Landwirtinnen und Landwirten zusammenzuarbeiten, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Wir integrieren viele der neuen Techniken nun in unsere Hauptaktivitäten und prüfen das Potenzial Kohlenstoff im Boden zu speichern, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wobei wir uns auf bewährte regenerative Bodenpraktiken stützen", erklärt Ivans Trigo Popinsky, Produktionsleiter bei SAN-JFS, einer am CAR-iSMa-Projekt beteiligten Baumwollgesellschaft in Mosambik.
Darüber hinaus wurden Machbarkeitsstudien zur Kohlenstoffbindung durchgeführt, um das Potenzial verschiedener Bodenverbesserungsmethoden zu bewerten. Diese Erkenntnisse könnten langfristig neue Einkommensquellen durch Carbon Credits im kleinbäuerlichen Baumwollanbau erschließen.
Wirkung erzielen: Regeneration von Böden, Erhalt der Biodiversität, Frauen im Fokus
Über drei Jahre hinweg wurden länder- und unternehmensübergreifende Treffen organisiert, um mit den Landwirt*innen und Partnern vor Ort die Produktion und Wirkung von Kompost, Biokohle und Bokashi sowie Erosionsschutztechniken und Bodenbearbeitungsmethoden zu testen und Wissen zu teilen. Integriertes Schädlings- und Produktionsmanagement (IPPM), strategische Fruchtfolge und Diversifizierung, Deckfrüchte und Baumpflanzungen waren ebenfalls Teil der Initiative. Parallel dazu wurden innovative Schulungsmaterialien entwickelt, die eine langfristige Sensibilisierung über die Projektdauer hinaus gewährleisten sollen. Besonders erfreulich: In allen Projektregionen übernehmen Frauen Vorbildfunktionen, verbreiten die innovativen Ideen des Projekts und engagieren sich in der Kompostproduktion, die von vielen als neue Einkommensquelle genutzt wird.
CAR-iSMa wurde als Initiative der Aid by Trade Foundation ins Leben gerufen und als Teil der Sub-Saharan Cotton Initiative mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Agrarkonzern LDC Suisse und länderübergreifend mit vor Ort aktiven Baumwollgesellschaften in Côte d’Ivoire, Sambia und Mosambik umgesetzt.
Pressekontakt
Christina Ben Bella, E-Mail: christina.benbella@abt-foundation.org Holger Diedrich, E-Mail: holger.diedrich@abt-foundation.org
Aid by Trade Foundation | Gurlittstraße 14 | 20099 Hamburg | Deutschland
Über die Aid by Trade Foundation:
Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 von dem Unternehmer Prof. Dr. Michael Otto gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren verifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa® (CmiA), Cotton made in Africa Organic (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard® (RCS) und The Good Cashmere Standard® (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die verifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.