Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. - MIRO
Recycling- und Primärbaustoffe versorgen die Bauindustrie
Berlin (ots)
Mineralische Baustoffe können sowohl aus primären Rohstoffen wie auch aus mineralischen Bauabfällen hergestellt werden. Doch Kreislaufwirtschaft als Stand der Technik findet für den mineralischen Stoffstrom im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP keine Berücksichtigung. Dabei bringen sowohl die klassischen Recyclingbetriebe, welche Straßenaufbruch-, Bauabbruch- sowie Bodenmaterialien aufbereiten, als auch Kiesgruben- und Steinbruchbetreiber, die oft gleichzeitig Produzenten und Anbieter mineralischer Recyclingprodukte sind, güteüberwachte mineralische Baurohstoffe in den Markt.
Beim ForumMIRO, der Leitmesse für die Kies-, Sand- und Natursteinindustrie, die vom 24. bis 26.11.2021 in Berlin stattfindet, kommen auch die Produzenten von Recyclingrohstoffen zu Wort.
Kenntnisse der bestmöglichen Verfahrenstechnik sind eine wichtige Voraussetzung zur Herstellung jeweils hochwertiger Produkte. Der Bedarf an mineralischen Primär- und Recyclingbaustoffen ist für den gesamten Bausektor (Wohnungsbau, Wirtschaftsbau, Infrastrukturprojekte etc.) und als Grundstoff für industrielle Prozesse langfristig zu decken. Jährlich beträgt die Nachfrage nach Gesteinskörnungen in Deutschland rund 590 Mio. Tonnen. Aus mineralischen Bauabfällen aufbereitete Recyclingkörnungen werden dafür genauso eingesetzt, wie Primärprodukte aus Steinbrüchen und Kiesgruben.
Damit bietet die Wirtschaft das Modell an, das der Bund in seiner 2020 verabschiedeten Rohstoffstrategie mit der Feststellung fordert: "... dass die Nutzung aller heimischen mineralischen Rohstoffe unverzichtbar für Wirtschaft und Wohlstand in Deutschland ist. So sind Sand, Kies, Quarzsand und Naturstein gemeinsam mit wiedergewonnenen Rohstoffen aus mineralischen Bau- und Abbruchabfällen der Grundstoff für die Produktion mineralischer Massenbaustoffe und für direkte Anwendungen bei Baumaßnahmen“.
Auf diese Forderung müssen aber nun weitere Fakten folgen. Beide Verbände fordern, durch technologieoffene und neutrale Ausschreibungen RC-Baustoffen den Rücken zu stärken. "Für öffentliche Ausschreibungen ist Produktneutralität bereits seit mehr als zehn Jahren in der VOB/A fixiert und RC-Baustoffe sind laut Kreislaufwirtschaftsgesetz den Primärrohstoffen bei technisch gleicher Eignung sogar vorzuziehen“, erklärt Michael Stoll, Vorsitzender der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V., BRB. "Diese Aspekte finden im öffentlichen Auftragswesen leider immer noch zu zögerlich Anwendung.“
"Entgegen der landläufigen Meinung ist Deutschland reich an mineralischen Rohstoffen", erklärt Christian Strunk, am 25.11.2021 frisch gewählter Präsident des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V., MIRO, die Situation und unterstreicht weiter: "Noch gibt es glücklicherweise 2.700 heimische Gewinnungsstätten. Dank der dezentral über Deutschland verteilten Standorte können Baustellen und die Industrie in allen Regionen über kurze Transportwege beliefert werden. Diese Struktur muss erhalten werden". Michael Stoll ergänzt: "Recyclingbaustoffe kommen ergänzend in den verschiedensten Anwendungsbereichen zum Einsatz. Mineralische Bauabfälle werden durch möglichst getrennte Erfassung nach Stoffgruppen und sorgfältige Aufbereitung wieder zu wertvollen Baurohstoffen. Von den jährlich anfallenden rund 220 Mio. Tonnen Bauabfällen werden etwa 90 Prozent im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes verwertet und bleiben im Stoffkreislauf. Technologisch und materialbedingt lassen sich aus den für die Verwertung geeigneten Massen etwa 73 Mio. Tonnen hochwertige Recyclingkörnungen herstellen." Christian Strunk betont hierzu: "Mit diesen Recyclingbaustoffen kann die jährliche Nachfrage nach Gesteinskörnungen für den gesamten Bausektor zu rund 12,5 Prozent gedeckt werden. Sie bilden damit eine wertvolle Ergänzung zur Versorgung mit Primärbaustoffen".
Anmeldungen zum ForumMIRO 2021 unter: https://registrierung.geoplangmbh.de/event/%23/?event=KGForumMIRO2021
(Workshop 4B am 26.11.2022: Recycling? Natürlich – und wir können es!)
Zum Verband: MIRO vertritt auf Bundes- und Europaebene die einheitlichen Interessen der Kies- und Sand-, Quarz- sowie Natursteinindustrie in den Bereichen Steuern/Betriebswirtschaft, Rohstoffsicherung/Umweltschutz/Folgenutzung, Recht, Arbeitssicherheit, Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik, Anwendungstechnik/Normung usw. MIRO spricht für rund 1.600 Unternehmen mit ca. 2.700 Werken in Deutschland, die ca. 22.500 Mitarbeiter beschäftigen. Die Unternehmen der Branche produzieren mit über 500 Mio. t Gesteinskörnungen jährlich die größte in Deutschland bewegte Materialmenge. Die Produkte werden überwiegend für Baumaßnahmen (davon zu etwa 70 % für Projekte der öffentlichen Hand), aber auch für eine Vielzahl weiterer Verwendungen benötigt.
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