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Verleihung des ältesten deutschen Sozialpreises: Mariella Ahrens übernimmt Schirmherrschaft für 31. HanseMerkur Preis für Kinderschutz

Hamburg (ots)

Heute werden die HanseMerkur Preise für Kinderschutz zum 31. Mal vergeben. Als diesjährige Schirmherrin nimmt die Schauspielerin Mariella Ahrens, Gründerin und Vorstandsmitglied des Vereins Lebensherbst e.V., an der Festveranstaltung um 17.00 Uhr im Atrium der HanseMerkur Versicherungsgruppe in Hamburg teil. Der älteste Sozialpreis Deutschlands wird seit 1980 ausgeschrieben und ist in diesem Jahr mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen für das Jahr 2011 gehen an vier Initiativen aus Berlin, Fürstenwalde und Hamburg. Die Laudationes auf die Preisträger hält Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB).

Der Hauptpreisträger 2011
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an das Projekt:

Straßenkinder e.V. in Berlin wurde im Jahre 2000 gegründet. Unter dem Motto "Es gibt viele Gründe, warum Kinder auf der Straße landen, aber keinen Grund, das hinzunehmen", holen die Streetworker des Vereins die jungen Ausreißer zwischen zehn und 17 Jahren schnellstmöglich von der Straße, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern und begleiten sie zurück in die Gesellschaft. Mit der mobilen Straßenkinderarbeit erreicht die Initiative täglich rund 100 obdachlose junge Menschen an den einschlägigen Treffpunkten der Hauptstadt, wo jedes vierte der rund 9.000 Straßenkinder in Deutschland lebt. Nach häufig jahrelanger, verbindlicher und beziehungsorientierter Arbeit kann das Leben vieler Betroffener neu geordnet werden und eine gesellschaftliche Reintegration folgen. Hierbei treten die Mitarbeiter des Vereins als Mittler zwischen Eltern, Jugendamt und Polizei auf, helfen bei Sozial- und Rechtsfragen, bei Amtsgängen, Wohnungssuche, schulischer Qualifikation und Ausbildungsplatzsuche. Um auch präventiv gegen Kinder- und Bildungsarmut vorgehen zu können, gründete der Verein Anfang 2010 das Kinder- und Jugendhaus BOLLE in Berlin-Marzahn, einem Stadtteil mit hoher Arbeitslosigkeit. Bis zu 70 Prozent der unter 18-Jährigen im Umfeld der Einrichtung sind von Hartz IV betroffen. Für viele Kinder ist BOLLE die einzige Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, ein warmes Essen zu erhalten und entsprechend ihrer Talente gefördert zu werden. Der Strauß an Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten reicht von Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe über Kreativ- und Sportangebote bis zu Musikprojekten, theater- und erlebnispädagogischer Arbeit sowie Kräuter- und Ernährungskunde. Die positiven Erfahrungen im geschützten Raum machen die Kinder auch in der Schule leistungsfähiger.

Die Anerkennungspreisträger 2011
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise gehen 
an folgende Projekte:

Seit dem Jahre 2010 engagiert sich KulturTransferHamburg gGmbH ehrenamtlich für die Weiterentwicklung des Projekts jamliner®. Das rollende Musikangebot wurde im Jahre 2000 von der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg initiiert. Mittlerweile fahren zwei ehemalige und zum Bandprobenraum nebst Tonstudio umgebaute Linienbusse soziale Brennpunkte der Hansestadt an und binden wöchentlich 250 Kinder und Jugendliche an die Musik. Über eine sechsmonatige ergebnisorientierte Arbeit entsteht eine CD mit einem selbst komponierten Song. Kinder, die sonst kaum Zugang zu einer Musikeinrichtung gefunden hätten, werden spielerisch in eine soziale Arbeit eingebunden. Sie entdecken Kreativität als Schatz, werden in Konzentration, Gruppendisziplin und Verbindlichkeit geschult, bauen Aggressionspotentiale ab und entwickeln Selbstbewusstsein. KulturTransferHamburg gGmbH treibt für die Weiterentwicklung und Verstetigung des Musikangebots Sponsoren auf, unterstützt den jamlner®-Standort auf St. Pauli und hat darüber die Idee der jamstation entwickelt. Das ist ein festes Musikstudio, das im Jahre 2011 in der JVA Hahnöfersand eingerichtet wurde. Die stationäre Einrichtung leistet einen wichtigen Beitrag zur Sozialisierung der jungen Inhaftierten. Jugendliche ab 16 Jahren verarbeiten in den Texten der Rap- und Hip-Hop-Songs ihre Erlebnisse, setzen sich mit sich selbst und ihrer Tat auseinander und gelangen über die Brücke der Musik zu einer anderen Verständigung mit den Sozialpädagogen der Anstalt.

Epidermolysis bullosa (EB) ist eine seltene und schwere Hautkrankheit, von der bundesweit etwa 2.000 Menschen betroffen sind. Da ihre Haut so verletzlich ist wie die Flügel eines Falters, werden die jungen Patienten auch "Schmetterlingskinder" genannt. Durch geringste mechanische Belastung der Epidermis können Blasen und Wunden am ganzen Körper entstehen. Je nach Schweregrad sind aber auch der Mund, die Schleimhäute, die Augen, der Verdauungstrakt, die Lunge betroffen. Tägliche Verbandswechsel, ein kaum erträglicher Juckreiz, Behinderungen durch Verwachsungen der Hände und lebenslange körperliche Einschränkungen stellen die Betroffenen, aber auch ihr soziales Umfeld, vor große Herausforderungen. Der 2010 gegründete Verein DermaKIDS e.V. aus Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensqualität und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit EB zu verbessern. Experten werden vernetzt, Wissen in Informationsbroschüren für Eltern und Pflegepersonal gebündelt und zur Verfügung gestellt, Familien unterstützt, Elternschulungen durchgeführt und Wundmanager sowie Patientencoaches ausgebildet. Auf dem Weg zu einer optimalen Versorgung und Hilfe zur Selbsthilfe entstand zudem die weltweit umfänglichste Wissensdatenbank zur genetisch bedingten EB.

Im Gefolge einer lokalen Agenda 21 entstand nach zweijähriger Vorbereitungszeit im Jahre 2008 der Bürgerschaftliche Gemeinschaftsgarten Fürstenwalde. Eine Pädagogin und fünf Mitstreiter schufen unter dem Motto "Garten statt Brache" auf einem ehemaligen Militärgelände der märkischen Domstadt einen großzügigen Naturerlebnisraum mit Unterstützung von Kinder- und Jugendgruppen. Das im Herbst 2011 in ein neues Wald- und Gartengelände überführte Projekt konnte im vergangenen Jahr rund 500 Kinder und Erwachsene für Mitmachaktionen begeistern. Dazu gehören das Einrichten von Tierquartieren sowie Beeren- und Hochbeeten ebenso wie Mal- und Basteltage im Garten, Sommerferien- und Pflanzaktionen sowie Naturerlebnisstationen. Durch die breit angelegte Einbindung junger Menschen - von der Kita bis zur weiterführenden Schule - wird die Idee der Stadtnatur nachhaltig vermittelt und auch für Familien interkulturell erschlossen.

Zur Geschichte

Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur eine Studie bei Prof. Dr. Hedwig Wallis, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik in Auftrag, welche nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese Erkenntnis mündete ein Jahr später in den "Mutter-und-Kind-Tarif", mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das "Rooming-in" absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" der HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgeschrieben.

Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psycho-sozialen, der medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern, der unter anderem Eva Luise Köhler (Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen), Dr. Jürgen Heraeus (Deutsches Komitee für UNICEF), Heinz Hilgers (Deutscher Kinderschutzbund) und Prof. Dr. Franz Resch (Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit 1980 haben sich über 3.000 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden bislang 129 Projekte, was der Ausschüttung eines Preisgeldes in Höhe von 950.000 Euro entspricht.

Ausschreibung 2012

Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2012. Als Einsendungsschluss hat die Jury den 31. August 2012 festgelegt.

   Weiterführende Informationen: Anlässlich der 31. Verleihung der 
HanseMerkur Preise für kinderschutz stehen unter 
www.hansemerkur.de/unternehmen/presse weitere Informationen zum 
Download bereit:
   -      Ausführliche Pressetexte zu den vier Preisträgern 2011
   -      Fotomaterial zu den Preisträgern 2011
   -      Grußwort zur Preisverleihung von Mariella Ahrens, 
          Gründerin und Schirmherrin von Lebensherbst e.V. und 
          Botschafterin von Straßenkinder e.V.
   -      Chronik "31 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
   -      Logo "30 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"

Pressekontakt:

HanseMerkur Versicherungsgruppe
Heinz-Gerhard Wilkens
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Tel.: 040/4119-1357
Fax: 040/4119-3626
E-Mail: presse@hansemerkur.de
www.hansemerkur.de

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