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Feuerwerk zum Jahreswechsel - Wenn die Luft zum Schneiden ist

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Dessau-Roßlau (ots)

Anmoderationsvorschlag: Das Feuerwerk gehört zu Silvester wie der Osterhase zu Ostern und der Weihnachtsmann zu Weihnachten: Ohne würde zwar auch gehen, mit macht aber deutlich mehr Spaß. Zurzeit kann man allerdings ganz gut beobachten, dass immer mehr Menschen der Umwelt zuliebe auf die gefährlichen Knaller, Böller, Heuler und Raketen verzichten wollen. Auch die ersten Super- und Baumärkte haben bereits angekündigt, 2020 kein Feuerwerk mehr zu verkaufen. Warum das eine Idee ist, über die es sich nachzudenken lohnt, weiß Ute Dauert, Expertin für Luftqualität beim Umweltbundesamt (UBA), hallo. Begrüßung: "Ja, hallo!"

1. Frau Dauert, jedes Jahr gibt's Silvester beim Feuerwerk richtig dicke Luft. Das sieht jeder - aber wie stark ist die Luft danach messbar belastet?

O-Ton 1 (Ute Dauert, 16 Sek.): "In den ersten Stunden des neuen Jahres sind die Feinstaubwerte so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Da werden circa 4.000 Tonnen Feinstaub durch die Feuerwerkskörper in die Luft geschossen. Das entspricht in etwa einem Viertel dessen, was im ganzen Jahr aus Holzfeuerung in die Luft gelangt."

2. Welchen gesundheitlichen Gefahren setzen wir uns bei der ganzen Knallerei aus?

O-Ton 2 (Ute Dauert, 22 Sek.): "Neben Verbrennungen und Verletzungen am Auge und Ohr ist vor allen Dingen die Feinstaubbelastung ein Problem für unsere Gesundheit. Insbesondere betroffen sind hier Menschen, die Vorerkrankungen der Atemwege haben, wie zum Beispiel Asthma, Bronchitis, COPD. Hier kann es zu erhöhten Medikamentenbedarf kommen - oder auch schlimmstenfalls sogar zur Krankenhauseinweisung und schwerwiegenden Folgen."

3. Was steckt in Feuerwerkskörpern eigentlich genau drin?

O-Ton 3 (Ute Dauert, 18 Sek.): "Die Feuerwerkskörper bestehen zum überwiegenden Teil, nämlich zu 75 Prozent, aus Verpackung, Hüllen, die aus Papier, Kunststoff und so weiter bestehen. Und nur zu 25 Prozent wirklich aus pyrotechnischen Sätzen, Schwarzpulver, und den Effektsätzen, die eben für Knallen, Pfeifen und die bunte Farbe von Raketen sorgen."

4. Welche weiteren Probleme gibt´s durch das alljährlich wiederkehrende Silvesterfeuerwerk aus Ihrer Sicht?

O-Ton 4 (Ute Dauert, 18 Sek.): "Vor allen Dingen Lärm und Müll sind hier noch zu erwähnen. Circa 8.000 Menschen erleiden durch die Feuerwerksköper Hörschädigungen, viele behalten sogar bleibende Schäden zurück. Und auf den Straßen verbleiben mehrere 100 Tonnen Müll, die eben aus Feuerwerksköperresten, Flaschen und so weiter bestehen."

5. Was halten Sie denn davon, dass immer mehr Menschen aus Umweltgründen auf das Feuerwerk verzichten oder es zumindest stark einschränken?

O-Ton 5 (Ute Dauert, 18 Sek.): "Das begrüßen wir natürlich. Es entspricht ja auch dem, was wir selber empfehlen. Dennoch sagen wir: Jeder hat die persönlich Entscheidung, ob er weiter ein Feuerwerk abfeuert und damit an der Tradition festhält. Dennoch wünschen wir uns: Bitte verzichten Sie darauf oder schränken Sie das Feuerwerk ein. Ihre Gesundheit und die Umwelt wird es Ihnen danken." Ute Dauert vom Umweltbundesamt über die alljährliche Silvesterknallerei und deren Folgen. Besten Dank für das Gespräch! Verabschiedung: "Ja, gerne - und dann wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch!"

Abmoderationsvorschlag: Mehr Infos zum Thema finden Sie im UBA-Ratgeber "Zum Jahreswechsel: Wenn die Luft zum Schneiden ist". Den gibt's auf www.umweltbundesamt.de unter dem Reiter Publikationen zum kostenlosen Download. Aktuelle Informationen zu Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon gibt es in der kostenlosen und werbefreien Android- und iPhone-App "Luftqualität" des Umweltbundesamtes im jeweiligen App-Store.

Pressekontakt:

Felix Poetschke
Pressesprecher

Referat "Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Internet"

Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau

Telefon: +49 (0)340 2103 2675
felix.poetschke@uba.de

Original content of: UBA - Umweltbundesamt, transmitted by news aktuell

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